British Airways baut noch mehr Stellen ab
Damit fiel der Verlust fünfmal so hoch wie in der Vorjahresperiode aus. Die schwache Nachfrage im Premium-Segment, niedrigere Zinsen, hohe Rentenlasten und Umbaukosten drückten auf das Ergebnis, wie die Fluglinie am Freitag in London mitteilte. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Pfund. Die British-Airways-Aktie legte bis zum Nachmittag allerdings um 5,85 Prozent auf 197,30 britische Pence zu.
1 Milliarde Pfund weniger Umsatz im Gesamtjahr
Im laufenden Geschäftsjahr will British Airways noch einmal Kosten von 145 Millionen Pfund einsparen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen weltweit noch 38.700 Mitarbeiter. «Die Umsätze werden in diesem Jahr wahrscheinlich um eine Milliarde Pfund zurückgehen», sagte Unternehmenschef Willie Walsh. «Da können wir nicht ruhig bleiben, weitere Kostensenkungen sind wichtig.» Eine Erholung der wirtschaftlichen Lage sei noch nicht in Sicht. Die Airline hatte im kompletten vergangenen Geschäftsjahr bereits einen Rekordverlust von 401 Millionen Pfund gemacht und auf die Kostenbremse gedrückt.
Streit mit Gewerkschaften
Wegen der Sparpläne befindet sich British Airways im Streit mit den Gewerkschaften. Neben dem Stellenabbau will das Unternehmen auch Gehälter vorübergehend einfrieren. Bis Mitte Dezember wird eine Entscheidung über einen möglichen Streik fallen.
Schrumpfende Nachfrage im Premium-Segment
Vorstandschef Walsh zeigte sich für die weitere Geschäftsentwicklung pessimistisch. «Die Fliegerei befindet sich in der Rezession. Der Umsatz dürfte dieses Jahr um eine Milliarde Pfund zurückgegangen sein.» Deshalb müsse das Unternehmen weiter an der Kostenschraube drehen. Fluggesellschaften leiden unter einem allgemeinen Verfall der Ticketpreise. Besonders schlägt die schrumpfende Nachfrage für das Premium-Segment – die Business und First Class – zu Buche. Wie British Airways versuchen auch andere Unternehmen ihre Kosten zu drücken. Sie schwenken um auf günstigere Flüge oder veranstalten Videokonferenzen.
2,8 Prozent weniger Passagiere im Oktober
Im Oktober sank die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,8 Prozent auf knapp 2,8 Millionen. Dabei hatte British Airways das Flugangebot um 6,4 Prozent verringert. So gelang es der Fluglinie, die Auslastung um 3,7 Prozentpunkte auf 80,7 Prozent hochzuschrauben. (awp/mc/ps/21)