Japans Zentralbank sieht moderates Wachstum

In diesem Jahr wurde ein Rückgang um 3,2 Prozent verzeichnet. Im folgenden Jahr dürfte sich das Wirtschaftswachstum angesichts einer moderaten Erholung der Weltwirtschaft um 2,1 Prozent beschleunigen.


Allmähliche Erholung
Eine dauerhafte Erholung des privaten Binnenkonsums sei jedoch bis zur zweiten Hälfte des Fiskaljahres 2011/2012 nicht zu erwarten, hiess es. Das Deflationstempo werde sich jedoch über die nächsten drei Jahre abschwächen. Es sei denn auch «unwahrscheinlich», dass der Rückgang der Preise einen Abwärtsdruck auf die Wirtschaftsaktivitäten ausüben werde, so die Zentralbank weiter. Demnach dürften die Verbraucherpreise, ausgenommen die für Lebensmittel, in diesem Fiskaljahr um 1,5 Prozent sinken, im nächsten Jahr um 0,8 Prozent und im darauffolgenden Jahr dann nur noch um 0,4 Prozent zurückgehen.


Leitzins bei 0,1 Prozent belassen
Vor diesem Hintergrund beschloss die BoJ am Freitag, einige der im Herbst vergangenen Jahres wegen der Weltwirtschaftskrise in Kraft gesetzten Finanzhilfen für Unternehmen wie geplant zu beenden. So soll das Ankaufprogramm der Zentralbank für Unternehmensanleihen zu Ende Dezember auslaufen. Allerdings wird die Zentralbank privaten Finanzinstituten über Geldmarktoperationen auch weiterhin unbegrenzte Mittel zu extrem niedrigen Kosten zur Verfügung stellen, um der Wirtschaft zu helfen. Diese Massnahmen wurden bis Ende März verlängert. Zugleich beliess die BoJ ihren Leitzins bei 0,1 Prozent.


Verbraucherpreise fallen etwas weniger als erwartet
In Japan sind die Kernverbraucherpreise im September etwas weniger stark gesunken als erwartet. Im Jahresvergleich seien die Kernverbraucherpreise um 2,3 Prozent gefallen, teilte die japanische Regierung am Freitag in Tokio mit. Volkswirte hatten einen Rückgang um 2,4 Prozent erwartet. Im August waren sie noch um 2,4 Prozent gefallen. Die Gesamtinflationsrate lag im September wie im Vormonat bei minus 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Kernverbraucherpreise um 0,1 Prozent. Bei der Kernrate werden schwankungsanfällige Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt.


Arbeitslosenquote gesunken
Derweil ist die die Arbeitslosenquote in Japan überraschend zurückgegangen. Wie die Regierung am Freitag bekanntgab, sank die Quote im September unerwartet von 5,5 Prozent im Vormonat auf 5,3 Prozent und damit im nunmehr zweiten Monat in Folge. Hintergrund ist die steigende Produktion angesichts zunehmender Exporte. Auf 100 Jobsuchende kamen 43 offene Stellen, eine mehr als in den beiden vorherigen Monaten. Das sei aber noch keine Trendwende, hiess es. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der offiziell als arbeitslos registrierten Menschen um 920.000 höher bei insgesamt 3,63 Millionen. (awp/mc/ps/11)

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