CH-Verlauf: Weiterhin unter Druck – Schwergewichte belasten

Aber auch ABB hat die Anleger mit Angaben zur Geschäftsentwicklung enttäuscht. Geberit tendieren dagegen nach starken Neunmonatszahlen fester.


Im weiteren Verlauf warten die Anleger gespannt auf die erste Veröffentlichung zum US-BIP im dritten Quartal am frühen Nachmittag. Ökonomen rechnen mit einem BIP-Wachstum im Vergleich zum Vorquartal um 3,2%. Ausserdem werden auch noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erwartet.


Bis um 11.50 Uhr verliert der SMI 0,66% auf 6’238,55 (Tagestief: 6’222) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,43% auf 942,66 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 5’368,48 Punkte.


Die Lonza-Papiere (-17,2% auf 87,80 CHF) brechen im Anschluss an die heute früh unerwartet publizierten Gewinnwarnung regelrecht ein. Dies nach anfänglich noch tieferen Kursen (Tiefst: 87 CHF) und dem anschliessenden Anstieg auf 92,75 CHF. Der Lifesciencekonzern kann sein versprochenes Wachstumstempo nicht halten und tritt daher auf die Kostenbremse. Im Handel wird von einem herben Rückschlag für Lonza gesprochen und auch der Ausblick klinge nicht gerade vielversprechend.


ABB verlieren nach Zahlen zum dritten Quartal 3,6%. Während der Gewinn bereits bekannt war, werden die Titel vom unter Erwarten ausgefallenen Auftragseingang und einem vorsichtigen Ausblick belastet. Auch das um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsergebnis wird am Markt kritisch kommentiert.


Nobel Biocare sinken um 2,8%, nachdem Konkurrentin Straumann (Aktie: -6,1%) mit Quartalszahlen die Markterwartungen verfehlt hatte. Auch vom durch Straumann konkretisierten Ausblick hatten sich die Analysten mehr erhofft. Nobel Biocare wird am kommenden Mittwoch über das abgelaufene Quartal orientieren.


Auf den SMI lasten die Schwergewichte Novartis (-0,9%), Nestlé (-0,9%) und Roche (-1,0%). Die beiden Pharmatitel können aus den leicht kurspositiven Nachrichten keinen Profit schlagen. Novartis teilte mit, dass die Auslieferungen des Schweinegrippe-Impfstoffs an die USA nach Plan verlaufe. Derweil hat Roche mit dem Diabetes-Medikament Taspoglutide in einer von insgesamt sieben Phase III-Studien den primären Endpunkt erreicht. Bei Nestlé wurde der Aktienrückkauf von der Ratingagentur Moody’s kritisch beurteilt.


Auf der Gegenseite haben Geberit die frühen Kursgewinne ausgeweitet und legen nun um 5,2% zu. Das für die ersten neun Monate vorgelegte Ergebnis lag sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn über den Schätzungen. Auf positive Resonanz stösst zudem die angehobene Guidance für das laufende Jahr.


Klar fester tendieren etwa auch Clariant (+2,7%), Swatch (+2,1%) oder Holcim (+2,3%). Die beiden indischen Holcim-Töchter hatten Quartalsresultate veröffentlicht, die über den Erwartungen ausfielen. Holcim berichtet erst am 11. November über das dritte Quartal.


Als Marktstütze dienen die Grossbankentitel der UBS (+1,4%) und Credit Suisse (+1,2%).


Im breiten Mark verlieren Gurit (-3,3%), ADB (-3,7%) und CFT (-4,1%) stark an Wert. Gurit habe im dritten Quartal einen einschneidenden Umsatzrückgang hinnehmen müssen, hiess es.


Acino geben trotz positiver Margenentwicklung nach neun Monaten mit 2,3% leicht im Minus. Nach dem deutlichen Kursanstieg der Titel zu Wochenbeginn seien vor allem einige kurzfristig orientierte Anleger zu Käufen geschritten, hiess es.


Auf der Gewinnerseite stehen nach Umsatzzahlen Bucher Industries (+1,9%) und Siegfried (+1,0%). Züblin gewinnen 0,5% dazu, nachdem mit einem weiterhin soliden operativen Ergebnis gerechnet wird. (awp/mc/pg/18)

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