Exxon Mobil verdient erheblich weniger
Im Vorjahr hatte der US-Konzern einen geringfügigen ausserordentlichen Gewinn verbucht. Die im Dow Jones Industrial Average (DJIA) notierte Aktie geriet im frühen Handel unter Druck und verlor mehr als zwei Prozent auf 72,22 Dollar. Analysten hatten mehrheitlich mit einem höheren Quartalsgewinn gerechnet.
Investitionsprogramm wird fortgesetzt
Trotz der weltweiten Wirtschaftsschwäche und der nachlassenden Nachfrage habe Exxon Mobil starke Ergebnisse vorgelegt und sein Investitionsprogramm fortsetzen können, sagte Chairman Rex Tillerson laut Mitteilung. Im Laufe des Quartals nahmen beispielsweise zwei grosse Erdgasfelder in Katar die Produktion auf. Darüber hinaus ging Exxon Mobil eine Kooperation ein, um sich auf dem Gebiet des Biosprits zu verstärken. Zusammen mit dem Biotech-Unternehmen Synthetic Genomics sucht Exxon Mobil nach Möglichkeiten, Treibstoff aus Algen zu gewinnen.
Dividenden und Aktienrückkäufe
Auch die Aktionäre wurden im Quartal reichlich bedacht. Der Konzern kaufte in den vergangenen Monaten Aktien im Wert von vier Milliarden Dollar zurück, wodurch der Wert der einzelnen Papiere steigt. Zwei Milliarden Dollar wurden in Form von Dividenden ausgeschüttet. Die Ölkonzerne leiden weltweit unter der Wirtschaftskrise, in deren Folge der Ölpreis dramatisch eingebrochen ist. Die Unternehmen traten durchweg auf die Sparbremse, kappten Investitionen und verschoben Projekte. Inzwischen läuft bei vielen die Produktion von Öl und Gas aber wieder an. Auch Exxon Mobil verzeichnete im dritten Quartal einen Anstieg von knapp drei Prozent.
Düstere Aussichten
Exxon Mobil hat den Abschwung in der Ölindustrie bislang besser verkraftet als viele andere Konkurrenten. Mit einem Ausblick hielt sich das Unternehmen aber zurück. Der Chef des grössten europäischen Ölkonzerns Royal Dutch Shell , Peter Voser, sagte am Vormittag, dass es zwar Anzeichen gebe, dass die Energienachfrage wieder anzieht, eine rasche Erholung sei aber nicht zu erwarten. Bei dem britisch-niederländischen Konzern war im dritten Quartal der Gewinn um 73 Prozent auf 3 Milliarden Dollar eingebrochen. Shell will nun seine Sparbemühungen verschärfen und 5.000 Stellen streichen.
Der italienische Energiekonzern Eni zeichnete auch ein eher düsteres Bild. Der Konzern, der am Donnerstag einen Rückgang von 58 Prozent beim Überschuss bekannt gab, senkte seine Produktionsziele für das laufende Jahr. Seinen Sparkurs verschärfen muss auch der US-Konkurrent ConocoPhillips. In den kommenden zwei Jahren will das Unternehmen aus Texas Vermögenswerte in Höhe von zehn Milliarden Dollar verkaufen. (awp/mc/pg/21)