CH-Verlauf: Verluste ausgeweitet – Schwergewichte stützen

Zahlreiche der übrigen Bluechips verzeichnen aber zum Teil markante Verluste.


Belastend für die europäischen Börsenplätze wirkt sich noch immer das überraschend zurückgegangene Konsumentenvertrauen in den USA aus. Die Verunsicherungen ob der konjunkturellen Weiterentwicklung sind damit wieder etwas gestiegen. Der Rückfall der Aktien sei aus kurzfristiger Sicht aber auch charttechnisch zu begründen, hiess es in Marktkreisen. Für den heutigen Nachmittag sind aus den USA noch die Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und zu den Neubauverkäufen zu erwarten.


Bis um 12.00 Uhr verliert der SMI 1,02% auf 6’303,33 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) reduziert sich um 1,58% auf 952,8 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,14% auf 5’413,46 Punkte.


Am meisten unter Druck stehen mittlerweile Petroplus (-7,2%), Clariant (-6,0%) und GAM (-5,3%).


Holcim (-4,3%) werden von verschiedenen Faktoren belastet. Einerseits hat der US-Branchenverband seine Statistiken für den landesweiten Volumenabsatz vom Sommer nachträglich deutlich nach unten revidiert. Andererseits bremsen die eher enttäuschenden Zahlen der Konkurrenz. So habe der mexikanische Zementhersteller Cemex keine berauschenden Umsatzzahlen vorgelegt, hiess es dazu.


Ähnlich deutlich sind die Verluste von Swatch (-4,0%), Swiss Re (-3,9%) oder Swiss Life (-3,8%). Für Swiss Re hat Nomura das Rating auf «Buy» erhöht, bei einem massiv erhöhten Kursziel von 63 CHF, was momentan aber ebenso wenig hilft wie einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs auf 52 von zuvor 48 CHF.


ABB (-3,5%) halten sich vor den Drittquartalszahlen nur leicht besser. Nach den zuvor von ABB zur Gewinnentwicklung gemachten Aussagen ist das Überraschungspotenzial begrenzt. Einige Analysten rechnen jedoch mit verhaltenen Aussichten und Anzeichen für ein weiterhin schwieriges Branchenumfeld. Händlern zufolge fallen vorwiegend ausländische Momentum-Investoren durch eine Glattstellung ihrer kurzfristigen Engagements auf.


Nobel Biocare (-1,7) haben nach starkem Start ebenfalls in die Verlustzone gedreht. Der Titel erhielt zu Beginn von einer Aufstufung durch die Citigroup Rückenwind, welche dabei auf eine Studie unter Zahnärzten in den USA verwies. Diese habe ergeben, dass die Billiganbieter nicht wie befürchtet in der Rezession Marktanteile gewonnen hätten, sondern dass Nobel Biocare die starke Marktposition habe verteidigen können.


Nobel Biocare stehen immerhin noch immer besser als Richemont (-2,6%), Adecco (-3,0%), UBS (-2,5%) oder ZFS (-2,8%).


Dass der Markt nicht weiter abstürzt ist Roche (+0,2%), Nestlé (unverändert) und Novartis (+0,1%) zu verdanken. Auf Gewinn stehen daneben einzig noch Swisscom (+1,2%) sowie knapper Lonza und SGS.


Im breiten Markt verzeichnen ohne besondere Nachrichten Life Watch (-11,3%), Orascom (-5,8%) oder Gategroup (-5,6%) klare Einbussen. (awp/mc/pg/19)

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