EU-Verlauf: Indizes arbeiten sich ins Plus – Ölwerte stützen

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,33 Prozent auf 2.844,25 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index gewann 0,37 Prozent auf 3.758,35 Zähler, in London stieg der FTSE 100 wegen der stark gewichteten Ölwerte um 0,45 Prozent auf 5.215,21 Zähler.


In der Spitzengruppe der europäischen Indizes notierten nach den überraschend guten Zahlen des britischen Konzerns BP vor allem Ölwerte. Der Dow-Jones-Sektorindex für Öl- und Gaswerte legte um mehr als zwei Prozent zu, nachdem er in den vergangenen Monaten hinter der Marktentwicklung zurückgeblieben war. Unter den Ölwerten profitierte BP selbst am meisten von den starken Zahlen. Das BP-Papier legte um 4,06 Prozent Prozent auf 590,1 Pence zu. Im Kielwasser der Briten ging es für Eni , BG , Repsol und Total zwischen gut einem halben und zwei Prozent nach oben. An der Spitze des Eurostoxx 50 lag jedoch die Nokia-Aktie mit Plus 2,28 Prozent auf 8,98 Euro.


Schlusslicht im EuroStoxx 50 war erneut das Papier von ING , die bereits am Montag belastet von der Ankündigung einer immensen Kapitalerhöhung 18 Prozent verloren hatten. Büssten die Aktien am Dienstag in der ersten Handelsstunde noch mehr als acht Prozent ein, konnten sie bis zum Mittag ihre Verluste auf Minus 2,57 Prozent auf 9,315 Euro begrenzen. Die ING hatte am Tag zuvor angekündigt, das Kapital um 7,5 Milliarden Euro erhöhen zu wollen. Nach dem Kursrutsch seit Montagmorgen liegt der Marktwert des Finanzkonzerns, der sich zudem auf Geheiss der Europäischen Kommission aufspalten muss, nur noch bei knapp 18 Milliarden Euro und damit sechs Milliarden Euro weniger als noch am Freitagabend.


Im Sog der schwachen ING-Aktie ging es auch für die anderen Bank- und Versicherungswerte weiter nach unten. Die beiden Branchensektoren verloren weiter an Boden. Im EuroStoxx fanden sich neben ING vor allem Finanztitel wie BNP , Deutsche Bank , BBVA , Allianz , Axa , Unicredit , Intesa SanPaolo , Societe Generale , Aegon und Credit Agricole am Indexende. Die Papiere der genannten Titel verloren zwischen einem und knapp drei Prozent. Damit konnten sie ihre Verluste des Morgens immerhin eindämmen.


Bei der zweitgrössten spanischen Bank BBVA sorgten neben der Sektorschwäche die im Rahmen der durchschnittlichen Analystenprognose ausgefallenen Zahlen für Ernüchterung. Am Montag hatte die Aktie in Erwartung positiver Zahlen noch zu den wenigen Gewinnern in Europa gehört. Ein ähnlicher Effekt war bei Papieren des Chemiewertes Akzo Nobel zu beobachten. Die Aktie fiel am Dienstag um mehr als sechs Prozent auf 42,00 Euro, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal besser als von Experten erwartet abschnitt. Händler nahmen den vorsichtigen Ausblick enttäuscht auf. Zudem hatte das Papier zuletzt deutlich zugelegt.


Ebenfalls nach unten ging es für den norwegischen Aluminium-Produzenten Norsk Hydro . Das Unternehmen konnte den Markt mit seinen Zahlen nicht überzeugen. Aktien des holländischen Telekomkonzern KPN konnten sich hingegen aus der Verlustzone herausarbeiten. Der KPN-Chef sieht für das kommende Jahr Chancen auf ein Umsatzwachstum. (awp/mc/pg/16)

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