USA: Verbraucherstimmung trübt sich ein – Experten gespalten
«Verbrauchervertrauen sinkt – na und?», titelt die DekaBank in einer Studie. Die Stimmungsverschlechterung sei bedauerlich, mehr aber auch nicht. «Mit einer spürbaren Aufhellung ist erst zu rechnen, wenn der Arbeitsmarkt bereits auf Expansionskurs gedreht hat.» Bei dem Verbrauchervertrauen handele es sich um einen nachlaufenden Indikator.
Einschätzung der aktuellen Lage auf historischem Tiefststand
Etwas anders sieht dies die UniCredit: Die Stimmungseintrübung spreche gegen einen nachhaltigen Aufschwung in den USA, der vom Konsum getragen werde. Besonders erwähnenswert sei, dass die Konsumenten die aktuelle Lage so schlecht wie seit 25 Jahren nicht mehr beurteilten. Hierfür sei vor allem die immer noch angespannte Lage am Arbeitsmarkt verantwortlich. Auch die Postbank sprach von einem schlechten Zeichen für den amerikanischen Konsum und damit die Gesamtwirtschaft.
Euro gibt deutlich nach, Aktienmärkte im Minus
An den Finanzmärkten sorgten die Daten des Conference Board für spürbare Reaktionen. So gab der Euro zum Dollar deutlich nach und sank zeitweise unter die Marke von 1,48 US-Dollar. Die Aktienmärkte drehten nach den Zahlen ins Minus, konnten sich im weiteren Verlauf aber wieder etwas erholen. Die Anleihenmärkte reagierten mit kräftigen Kursaufschlägen.
Hauspreise steigen im August den vierten Monat in Folge
Die Häuserpreise in den 20 grössten Ballungsgebieten der USA sind im August den vierten Monat in Folge gestiegen. Zum Vormonat sei der entsprechende Index um 1,2 Prozent geklettert, teilte das private Institut S&P/Case-Shiller am Dienstag mit. Ökonomen hatten lediglich plus 0,7 Prozent erwartet. Im Juli waren die Häuserpreise um 1,6 Prozent geklettert. Ihren Höhepunkt hatten die Häuserpreise Mitte 2006 erreicht. Im Jahresvergleich sanken die Häuserpreise im August unterdessen noch um 11,3 Prozent. ( awp/mc/pg/23)