US-Eröffnung: Etwas schwächer – Dow hält sich über 10.000 Punkten
Ein Händler verwies angesichts der Kursverluste auf Gewinnmitnahmen, ein anderer Börsianer sagte: «Die Stimmung nicht schlecht. Die Kurse sind nur gerade mal im Minus. Das ändert sich stündlich – und das schon seit zwei Wochen. Es lohnt nicht, da etwas hineinzuinterpretieren. Da ist einfach nichts.»
Der US-Leitindex fiel zuletzt um 0,69 Prozent auf 10.012,16 Punkte und hielt sich damit über der Marke von 10.000 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,79 Prozent auf 1.084,26 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite-Index 0,12 Prozent auf 2.162,70 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,35 Prozent auf 1.756,95 Zähler.
Microsoft und Amazon rückten den Technologiesektor ins Rampenlicht: Microsoft-Aktien sprangen mit plus 7,41 Prozent auf 28,56 Dollar an die Dow-Spitze. Der Softwarekonzern hatte bei Umsatz und Gewinn deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Bereits am Vorabend nach Börsenschluss hatte der weltgrösste Online-Versandhändler Amazon einen deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwachs für das abgelaufene Quartal gemeldet. Amazons Lesegerät für elektronische Bücher «Kindle» ist inzwischen der bestverkaufte Artikel des US-Konzerns. Seit einigen Wochen ist das Lesegerät auch in Deutschland zu haben. «Das war ein starkes Quartal», sagte Colin Gillis von Brigantine Advisors. «Sie haben auf ganzer Linie besser als erwartet abgeschnitten. Anleger dürften erfreut sein, dass die Verbraucher nach wie vor Geld ausgeben.» Die Freude der Anleger spiegelte sich in einem Kurssprung von 22,42 Prozent auf 114,40 Dollar – damit schnellte die Aktie auf ihr historisches Hoch.
Beim Mischkonzern Honeywell International stabilisierte sich das in der Wirtschaftskrise eingebrochene Geschäft. «Wir haben das dritte Quartal gut überstanden», sagte Konzernchef Dave Cote. Die Aktien stiegen um 0,42 Prozent auf 38,69 Dollar. Für Anteilsscheine von Whirlpool ging es um 3,94 Prozent auf 76,52 Dollar nach oben. Der Hersteller von Haushaltsgeräten hob die Prognose für den Gewinn je Aktie in 2009 an.
Aktien des weltgrössten Ölfeld-Ausrüster Schlumberger fielen um 3,38 Prozent auf 66,25 Dollar. Der Konzern hofft nach einem massiven Einbruch seines Geschäfts auf Besserung. An den Zahlen für das dritte Quartal ist die Erholung indes noch nicht abzulesen. Auch die übrigen Ölwerte wie ExxonMobil und Chevron gaben nach.
Im S&P 500 belasteten vor allem die Kursverluste von CA, Broadcom und Burlington Northern nach jeweils enttäuschenden Zahlen. Die zweitgrösste Eisenbahngesellschaft der USA hatte am Vorabend einen Umsatzeinbruch veröffentlicht. Die Burlington-Titel gaben um 6,62 Prozent auf 79,00 Dollar nach. (awp/mc/ps/27)