Micronas sieht trotz weiterem Quartalsverlust Zeichen der Erholung

Micronas wies im dritten Quartal 2009 – bedingt durch die Konzentration auf den Automobilmarkt – einen deutlich tieferen Umsatz von 47,4 (VJ 158,1) Mio CHF aus. Der EBIT lag bei -11,6 (VJ +5,0) Mio CHF und das Reinergebnis bei -15,1 (+5,8) Mio CHF, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Verlust pro Aktie betrug damit 0,51 Mio CHF. Micronas verfügte am 25. September 2009 über eine Liquidität von 193,5 Mio CHF und über ein Eigenkapital von 139,4 Mio, was eine Eigenkapitalquote von 37,2% ergibt.


Umsatz- und EBIT-Erwartungen leicht übertroffen
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und EBIT leicht übertroffen, lag beim Reinergebnis aber leicht darunter. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) wurde für das dritte Quartal ein Umsatz von 45,1 Mio, ein EBIT von -14,3 Mio und ein Reinergebnis von -13,6 Mio CHF erwartet. In den ersten neun Monaten 2009 belief sich der Gesamtumsatz auf 191,9 (VJ 475,3) Mio CHF, der EBIT betrug -171,0 (-8,9) Mio und das Reinergebnis -172,5 (-10,1) Mio CHF.


Automotive steigert Umsatz im 3. Quartal
Micronas-CFO Manfred Häner hatte im Juli anlässlich der Veröffentlichung der Q2-Resultate für das dritte Quartal einen operativen Verlust (EBIT) zwischen 15 und 17 Mio CHF und einen Umsatz von rund 45 Mio CHF prognostiziert. Dabei werde die Sparte Automotive rund 27 bis 29 Mio CHF zum Umsatz beitragen, hiess es damals. Tatsächlich erwirtschaftete der Bereich Automotive im dritten Quartal einen Umsatz von 28,7 Mio CHF, 13,8% mehr als im zweiten Quartal. Der Betriebsverlust betrug 10,6 Mio CHF, was das Unternehmen «ausschliesslich auf die zu niedrige Auslastung der Produktionsanlagen in Freiburg» zurückführt.


Dank der etwas gestiegenen Nachfrage im Automotive-Bereich sei die Auslastung in der Freiburger Produktion aber gegenüber dem zweiten Quartal leicht auf über 50% angestiegen, heisst es weiter. Es bestehe allerdings weiterhin für weite Teile des Fertigungsbereichs Kurzarbeit.


Tiefpunkt überwunden
Die Entwicklung der Bestelleingänge im Bereich Automative zeige, dass der tiefste Punkt überwunden sein dürfte, so Micronas weiter. Aufgrund der im dritten Quartal ausgewiesenen Book-to-Bill-Ratio (Verhältnis Auftragseingang zu Umsatz) von 1,25 dürfte sich der Umsatz im vierten Quartal weiter erholen. Trotz dieser ersten Erholungsanzeichen, bleibe die weitere Entwicklung im Automobilmarkt aber insgesamt schwierig einschätzbar.


Consumer-Umsatz stark gefallen
Im Bereich Consumer verminderte sich der Umsatz im dritten Quartal weiter auf 18,6 Mio CHF gegenüber 38,8 Mio CHF im Vorquartal. Es resultierte ein Betriebsverlust von 0,9 Mio CHF, nach einem Betriebsgewinn von 6,3 Mio im Vorquartal dank der Auflösungen von Restrukturierungsrückstellungen und wegen des Erlöses aus dem Teilverkauf.


Zeitpunkt des CEO- und CFO-Abgangs noch nicht geklärt
Nach der erfolgten Restrukturierung und der Ausrichtung des Unternehmens auf den Bereich Automotive habe der Verwaltungsrat wie angekündigt auch im Management und im Verwaltungsrat personelle Veränderungen eingeleitet, um ein Zeichen für einen Neustart zu setzen, heisst es weiter. CEO Wolfgang Kalsbach und CFO Manfred Häner würden daher wie angekündigt zurücktreten, der genaue Zeitpunkt hierfür stehe aber noch nicht fest, da das Unternehmen einen nahtlosen Übergang zum neuen Management sicher stellen wolle.


Vier neu VR-Mitglieder vorgeschlagen
Vom bisherigen Verwaltungsrat treten Thomas Lustenberger, Christoph Brand, Rudolf W. Hug und Harald Stanzer zurück, während Heinrich W. Kreutzer im Verwaltungsrat bleibt und künftig das Präsidium übernehmen soll, wie es weiter heisst. Neu schlage der Verwaltungsrat der ausserordentlichen Generalversammlung vom 27. November 2009 die Wahl von vier Verwaltungsratsmitgliedern vor: Klaus Blickle, Dieter G. Seipler, Stefan Wolf und Lucas A. Grolimund.  (awp/mc/pg/09)

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