EU-Eröffnung: Etwas schwächer – Finanztitel belasten
Der CAC-40-Index in Paris fiel um 0,61 Prozent auf 3.869,15 Punkte. Auch in London ging es bergab. Der FTSE 100 fiel um 0,53 Prozent auf 5.253,54 Zähler. Hier belasteten vor allem starke Kursverluste bei Barclays.
Die Aktien der britischen Grossbank haben nach einer Platzierung eines Grossaktionärs deutlich an Boden verloren. Mit minus 4,92 Prozent auf 363,47 Pence waren sie einer der schwächsten Werte im britischen Auswahlindex. Der Staat Katar trennt sich von 379 Millionen Aktien der im Zuge der Finanzkrise zeitweise schwer angeschlagenen Bank. Barclays ist neben der HSBC eines der wenigen britischen Institute, das bisher ohne staatliche Hilfe durch die Finanzkrise gekommen ist. Seit Januar, als die Bank kurz davor stand ebenfalls Staatshilfe annehmen zu müssen, stieg das Papier um rund 600 Prozent.
Insgesamt zogen sich die Anleger aus den zuletzt grösstenteils stark gelaufenen Finanztiteln zurück. So gaben Credit Agricole , ING , Allianz , Generali und Intesa SanPaolo jeweils zwischen ein und zwei Prozent nach. Ebenfalls unter Druck gerieten die Technologiewerte – allen voran die Papiere des Schwergewichts Nokia. Die Aktien des finnischen Handyherstellers fielen um 2,30 Prozent auf 8,94 Euro. Der Marktwert des Branchenprimus sank damit seit Donnerstag, als Nokia rote Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt hatte, um rund 13 Prozent.
Der Telekomsektor war in Europa als einziger in Europa im Plus. Hier sorgte eine Branchenstudie der einflussreichen US-Bank Goldman Sachs für eine etwas optimistischere Stimmung als im Gesamtmarkt. So gehörten die Schwergewichte Telefonica und France Telecom zu den wenigen Gewinnern im EuroStoxx 50. Nicht profitieren von der Studie konnte dagegen die Deutsche Telekom. Die Experten der US-Investmenbank erhöhten zwar das Kursziel für die Aktie, stufen die Aktie aber weiter mit «Sell» ein. Die Analysten sehen bei dem deutschen Konzern hohe strukturelle Risiken.
Um knapp drei Prozent auf 8,52 Euro nach unten ging es mit den Papieren des niederländischen Einzelhändlers Ahold. Das Unternehmen konnte zwar seinen Umsatz wie von Experten erwartet leicht steigern. Analysten sorgen sich jedoch nach wie vor um die hohe Abhängigkeit vom US-Geschäft. Dies ist nach Einschätzung von Händlern auch einer der Gründe dafür, dass sich die Aktie schon seit längerem schwächer als die Titel der Konkurrenz entwickelt hatte. In der Schweiz kamen zudem die Anteile von Adecco unter Druck. Das Schweizer Zeitarbeitsunternehmen will den amerikanischen Konkurrenten MPS für umgerechnet 782 Millionen Euro übernehmen und dies teilweise mit einer Wandelanleihe finanzieren. Das Papier verlor 3,57 Prozent auf 52,65 Franken. (awp/mc/pg/13)