EU-Schluss: Etwas schwächer, US-Börsen belasten
In den USA bremsten enttäuschende Konjunkturdaten die Kauflaune der Investoren und führten trotz positiver Quartalsberichte zu fallenden Kursen. Im EuroStoxx 50 sackten Saint Gobain mit minus 3,57 Prozent auf 37,13 Euro an das Index-Ende.
In London belasteten vor allem starke Kursverluste bei der Grossbank Barclays . «Ich würde den Rückgang am Dienstag angesichts der jüngsten teils deutlichen Kursgewinne nicht überbewerten», sagte Andy Lynch, Fondsmanager bei Schroders. «Dies ist eine natürliche Reaktion auf die starken Gewinne in den vergangenen Wochen.» Die Barclays-Papiere verloren nach einer Platzierung eines Grossaktionärs 4,79 Prozent auf 364,03 Britische Pence waren damit einer der schwächsten Werte im britischen Auswahlindex. Der Staat Katar trennt sich von 379 Millionen Aktien der im Zuge der Finanzkrise zeitweise schwer angeschlagenen Bank. Barclays ist neben der HSBC eines der wenigen britischen Institute, das bisher ohne staatliche Hilfe durch die Finanzkrise gekommen ist. Seit Januar, als die Bank kurz davor stand ebenfalls Staatshilfe annehmen zu müssen, stieg das Papier um rund 600 Prozent.
Insgesamt zogen sich die Anleger aus den zuletzt grösstenteils stark gelaufenen Finanztiteln zurück. So gaben Credit Agricole, ING, Allianz, Generali und Intesa SanPaolo jeweils zwischen ein und zwei Prozent nach.
Auch die Technologiewerte gerieten unter Druck – allen voran die Papiere des Schwergewichts Nokia. Die Aktien des finnischen Mobiltelefonherstellers fielen um 2,19 Prozent auf 8,95 Euro. Der Marktwert des Branchenprimus sank damit seit Donnerstag, als Nokia rote Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt hatte, um rund 13 Prozent.
Für die Papiere des niederländischen Einzelhändlers Ahold ging es um 3,71 Prozent auf 8,45 Euro abwärts. Das Unternehmen konnte zwar seinen Umsatz wie von Experten erwartet leicht steigern. Analysten sorgen sich jedoch nach wie vor um die hohe Abhängigkeit vom US-Geschäft. Dies ist nach Einschätzung von Händlern auch einer der Gründe dafür, dass sich die Aktie schon seit längerem schwächer als die Titel der Konkurrenz entwickelt hatte. (awp/mc/pg/34)