US-Schluss: Verluste – Dow hält 10.000-Punkte-Marke nicht
Am Freitagabend ging der Leitindex Dow Jones nun mit einem Abschlag von 0,67 Prozent auf 9.995,91 Zählern aus dem Handel. Im Wochenverlauf bedeutet dies dennoch ein Plus von 1,3 Prozent. Vor allem der gesunkene Gewinn bei General Electric (GE) und der Verlust der Bank of America (BofA) im dritten Quartal zeigten, dass die US-Wirtschaft und die Konsumenten trotz der leichten Erholung weiter zu kämpfen hätten,sagten Händler.
Der marktbreite S&P-500-Index büsste 0,81 Prozent auf 1.087,68 Zähler ein. An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 0,76 Prozent auf 2.156,80 Punkte, erzielte allerdings auf Wochenbasis noch ein Plus von 0,8 Prozent. Der Nasdaq 100 verlor 0,80 Prozent am Freitag auf 1.739,32 Zähler.
Neben den schwächer als erwartet ausgefallenen oder mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsberichten verschiedener Unternehmen wie der BofA, GE, IBM oder AMD belastete auch der von der Universität Michigan erhobene Konsumklima-Index. Dieser hat sich im Oktober überraschend eingetrübt. Die Industrieproduktion im September und auch die Kapazitätsauslastung hingegen überraschten positiv.
Zu den schwächsten Werten im Dow zählten denn auch die Aktien der Bank of America mit minus 4,64 Prozent auf 17,26 US-Dollar, nachdem sie im dritten Quartal überraschend tief in die roten Zahlen stürzte. Sie meldete einen Verlust von mehr als 2,2 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 704 Millionen Dollar im Vorjahr. Branchenkollegen wie Goldman Sachs und Citigroup wurden ebenfalls belastet.
Die GE-Titel verloren 4,23 Prozent auf 16,08 Dollar. Der Mischkonzern war im dritten Quartal noch tiefer in den Strudel der Wirtschaftskrise geraten. Umsatz und Gewinn markierten neue Tiefstände in der Flaute und enttäuschten die Markterwartungen.
Ebenfalls enttäuscht reagierten Anleger auf die von IBM und Advanced Micro Devices (AMD) vorgelegten Quartalsergebnisse. IBM büssten als Dow-Wert mit den grössten Verlusten 4,95 Prozent auf 121,64 Dollar ein. Hier konzentrierten sich die Anleger Händlern zufolge vor allem auf die gesunkenen Service-Neuverträge. Dies sei ein schlechtes Zeichen für die künftigen Einnahmen, hiess es. Dagegen verblasste das von IBM am Donnerstagabend nach Börsenschluss gemeldete Gewinnplus im dritten Quartal und auch die Anhebung der Gesamtjahresprognose.
Mit Blick auf die AMD-Aktie, die um 7,27 Prozent auf 5,74 Dollar einbrach, sprachen Börsianer in erster Linie von Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel des krisengeschüttelten Chipherstellers in den vergangenen drei Monaten um 60 Prozent zugelegt hätten. Der ärgste Konkurrent des Branchenprimus Intel war auch im abgelaufenen dritten Quartal weiter in der Verlustzone stecken geblieben, meldete dennoch aber besser als erwartete Zahlen.
Die Anteilsscheine von Google hingegen hoben sich positiv ab und stiegen an der Spitze des Nasdaq 100 um 3,76 Prozent auf 549,85 Dollar. Der Suchmaschinen-Betreiber erklärte nach einem überraschend starken dritten Quartal die Rezession für beendet erklärt. «Das Schlimmste der Rezession liegt hinter uns», sagte Unternehmenschef Eric Schmidt. Die Analysten von Janco Partners etwa hoben das Ziel für die Aktie von 650 auf 700 Dollar an und meinten, dass im derzeitigen Wirtschaftsumfeld die von Google angebotene Werbung den traditionellen Methoden deutlich überlegen sei. Daher rechnen sie mit einer früher einsetzenden Erholung bei Google als bei der klassischen Konkurrenz. (awp/mc/ps/32)