CH-Eröffnung: Nach Vortages-Rally etwas schwächer – Roche geben nach

Der US-Leitindex Dow Jones hatte gestern die Marke von 10’000 Punkten überschritten. In der Schweiz geben die Roche-Genussscheine trotz besser als erwartet ausgefallener Umsatzzahlen deutlich nach und drücken somit auf den SMI.


Nachdem gestern gute Quartalsberichte – insbesondere jene der deutschen BASF und der US-Bank JPMorgan Chase – den Handel massgeblich beeinflusst und in die Höhe getrieben hatten, dürfte auch das heutige Börsengeschehen im Zeichen der Unternehmensnachrichten stehen. Denn am Mittag legt Nokia Geschäftszahlen vor, und später kommen mit Goldman Sachs und Citigroup erneut zwei US-Banken zum Zuge. Am Nachmittag könnten einige US-Konjunkturdaten die Richtung vorgeben. Ausserdem dürften sich die Anleger bereits auf den kleinen Verfall an der Eurex am Freitag einstellen, heisst es.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert bis um 09.30 Uhr 0,12% auf 6’398,22 Punkte. Das gestern erzielte Intraday-Jahreshoch bei 6’425 Stellen gerät derzeit ausser Reichweite. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um leichte 0,02% auf 991,33 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% auf 5’522,30 Punkte.


Roche geben trotz starker Umsatzentwicklung und positiver Analystenkommentare um 1,1% nach. Die gute Entwicklung im dritten Quartal sei massgeblich vom hohen Absatz mit dem Grippemedikament Tamiflu beeinflusst worden, schreiben Analysten. Insgesamt sei das gute Wachstumsmomentum aber breit abgestützt. Aufgrund des soliden Geschäftsganges erhöhte Roche die Gesamtjahresprognosen für den Pharmabereich. Die Abgaben an der Börse dürften mit «sell on good news» zu erklären sein.


Die Roche-Konkurrenzpapiere von Novartis legen derzeit um 0,7%. Novartis wird in der kommenden Woche das Ergebnis für die ersten neun Monate des laufenden Jahres publizieren.


Am Tabellenende der Blue Chips liegen Swiss Re (-1,3%), nachdem Merrill Lynch das Rating auf «Underperform» (bisher: «Neutral») gesenkt hat. Die Grossbanken UBS (-0,2%) und CS (-0,8%) geben ebenfalls nach. Am Mittwoch gehörten die beiden Titel im SMI/SLI noch zu den grössten Gewinnern. Die Deutsche Bank hat die Kursziele für beide Aktien leicht nach oben angepasst.


Dagegen stehen Clariant (+2,7%) auf der Gewinnerseite auch heute zuoberst. Die Titel konnten schon am Mittwoch, getragen von guten BASF-Zahlen und positiven Analysteneinschätzungen, um über 7% dazu gewinnen. Klar fester tendieren aber auch Swatch (+2,0%) oder Logitech (+1,3%).


Syngenta werden von Vontobel neu zum «Kauf» empfohlen und legen an der Börse um 1,3% zu. Für Petroplus (+0,8%) hat Morgan Stanley die Abdeckung wieder aufgenommen und die Aktien mit «Overweight» bewertet.


Sonova (Aktie: +0,7%) hat sich mit der deutschen Kartellbehörde geeinigt. Dies nach Ermittlungen, welche das Amt im Rahmen einer Untersuchung des deutschen Hörgerätemarktes durchgeführt hat. Sonova muss eine Busse von 4,2 Mio EUR bezahlen. Ausserdem erklärte ein Firmensprecher, dass ein allfälliger Verkauf der Hörgeräte-Sparte von Siemens die Entwicklung von Sonova nicht tangieren würde.


Lonza (Aktie: -0,5%) und die amerikanische Patheon haben den Zeitraum für die Übernahmegespräche erneut verlängert, diesmal bis eine der beiden Parteien diese für beendet erklärt. Lonza offerierte im August diesen Jahres 3,55 USD je Patheon-Aktie.


Im breiten Markt will die Walter Meier AG (Aktie: +0,6%) über einen Zeitraum von höchstens zwei Jahren maximal 15 Mio CHF zurückkaufen. Die Papiere werden zum Zweck der Kapitalherabsetzung zurückgekauft und nach Zustimmung der Aktionäre vernichtet. Der Aktienkurs zeigt sich von dieser Ankündigung unbeeindruckt. (awp/mc/ps/13)

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