CS: Konjunkturerwartungen weiter steigend

Dies teilte die Schweizer Grossbank am Donnerstag mit. Demnach befindet sich die Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage zwar immer noch auf tiefem Niveau, verbesserte sich aber ebenfalls um 7 Punkte. Der Saldo notiert aktuell bei -55 Punkten. Weiterhin erwartet die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer (87.5%) ein gleichbleibendes Niveau der kurzfristigen Zinsen. Die Inflationserwartungen haben sich im Oktober nur leicht erhöht und ein Anteil von 35.9% der Finanzmarktexperten rechnet auf eine Sicht von sechs Monaten mit höheren Preisen. Gleichzeitig erwartet eine Mehrheit von 59% keine Veränderung der Inflationsrate über diesen Zeithorizont.


Wirtschaftliche Dynamik dürfte sich weiter verbessern
Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Finanzmarkttests Schweiz deuten weiterhin auf eine positive Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Situation in der Schweiz hin. Die Mehrheit (67.5%) der befragten Finanzmarktexperten geht demnach von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Dynamik in den nächsten sechs Monaten aus. Lediglich 2.5% der Experten erwarten eine Verschlechterung der Konjunktur, während 30% mit einer in etwa gleichbleibenden Situation rechnen. Der Credit Suisse ZEW Indikator stieg im Vergleich zum Vormonat um 7 Punkte und notiert aktuell bei 65 Punkten.


Wirtschaftssituation noch mehrheitlich als schlecht beurteilt
Auch bei der Bewertung der aktuellen Wirtschaftslage verbesserte sich die Einschätzung der Experten im Vergleich zum Vormonat. Zwar bewertet mehr als die Hälfte (55%) der Finanzmarktexperten die aktuelle Wirtschaftssituation weiterhin als «schlecht», ihr Anteil reduzierte sich aber im Vergleich zum September um 9 Prozentpunkte. Andererseits bewertet weiterhin kein einziger der Analysten die gegenwärtige Wirtschaftslage als «gut». Der Saldo stieg um 7 Punkte und notiert aktuell bei -55 Punkten.


Positive Stimmung bezüglich Aktienmarkt
Bei den kurzfristigen Zinsen geht die Mehrheit der Analysten (87.5%) von einem gleichbleibenden Niveau aus. Der zugehörige Saldo verlor 2.5 Punkte und notiert aktuell bei 7.5 Punkten. Der Saldo für die Zinsdifferenz in Bezug auf die kurzfristigen Zinsen zwischen der Schweiz und dem Euroraum stieg um 5.4 Zähler auf 5.4 Punkte. Mit 83.8% der Umfrageteilnehmer prognostiziert die Mehrheit weiterhin keine Veränderung der Zinsdifferenz. Bezüglich des Schweizer Aktienmarktes herrscht unter den Finanzmarktexperten eine positive Stimmung vor: So erwartet der Grossteil der Experten (69.2%) auf 6-Monats-Sicht einen steigenden SMI. Nur 17.9% erwarten ein Sinken des Schweizer Leitindexes. Der zugehörige Saldo stieg um 7.6 Punkte und notiert aktuell bei 51.3 Punkten.


Höherer Ölpreis
Knapp mehr als die Hälfte (52.5%) der Finanzmarktexperten prognostizieren einen weiteren Anstieg des Ölpreises. Knapp ein Drittel der Befragten (32.5%) erwartet jedoch ein sich nicht veränderndes Preisniveau. Mit einem sinkenden Goldpreis rechnen laut Umfrage nur 17.9% der Analysten. Der Saldo steht somit bei einem Wert von 33.4 Punkten, was einen Rückgang um 19.8 Punkte bedeutet. Wie bereits im September spiegeln sich die gestiegenen Konjunkturerwartungen auch in den Einschätzungen bezüglich Gewinnsituation und Umsatzrendite wider. So stieg der Anteil der Experten, die eine Verbesserung der Gewinnsituation prognostizieren, um 6.6 Prozentpunkte auf 46.2%. Lediglich 12.8% der Befragten erwarten eine Verschlechterung der Gewinnsituation in mittlerer Frist.


Mehr Arbeitslose
Bei der Umsatzrendite herrscht unter den Experten ein ähnliches Meinungsbild vor. 43.6% der befragten Analysten halten demnach einen Anstieg der Umsatzrendite für das wahrscheinlichste Szenario. Der zugehörige Saldo gewann 13.8 Punkte und notiert aktuell bei 18 Punkten.  Bei der Betrachtung der Arbeitslosenrate hingegen zeigen sich die Experten diesen Monat wieder pessimistischer: So erwarten 87.5% der Analysten einen Anstieg der Arbeitslosenrate auf 6-Monats-Sicht. (cs/mc/ps)


Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991 durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel, Telekommunikation und gesamthaft.
Die Salden ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile. Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators gegenüber dem Vormonat.

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