Basilea baut Vertriebsorganisation aus – «Break-Even» in 2012 erwartet

In den USA dürfte Toctino 2012 auf dem Markt kommen, dannzumal soll auch der «Break-Even» erreicht werden.


Gesucht beim BAG eingereicht
Die jüngste Marktzulassung für Toctino (Alitretinoin) stammt von Swissmedic. In der Folge hat das Unternehmen beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) auch ein Gesuch für die Preisfestsetzung und Kassenerstattung eingereicht. Bereits auf dem Markt und von den Kassen erstattet ist das Medikament in Deutschland, Grossbritannien und Frankreich. Zugelassen ist es zudem in Belgien, Finnland, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Spanien. In Italien wurde das Medikament zur Zulassung empfohlen. Weitere Zulassungsgesuche würden in Kanada sowie in 15 weiteren europäischen Ländern geprüft, wie Chief Commercial Officer Hans Christian Rohde am Mittwoch an einem Medien-Roundtable in Zürich sagte.


Umsätze von 15 bis 20 Mio. Fr. im laufenden Jahr
Im laufenden Jahr wird mit Toctino-Umsätzen von 15-20 Mio CHF gerechnet, bestätigte CEO Anthony Man bereits anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte August gemachte Aussagen.


Vertriebsarbeit in der Schweiz aufgenommen
Das Produktmarketing und der Vertrieb wurden bisher am Hauptsitz und in den ersten Schlüsselmärkten Kanada, Frankreich, Deutschland, Nordeuropa und Grossbritannien aufgebaut. Im Rahmen der «pre-launch»-Phase haben die Arbeiten in den Benelux-Ländern, in Italien, Spanien und der Schweiz begonnen. Dabei wird die eigentliche Verkaufsorganisation erst nach der Preisfestsetzung und der Bescheid über die Kassenzulässigkeit in den jeweiligen Ländern aufgebaut und richtet sich, entsprechend dem Anwendungsgebiet an Kunden aus dem Spital- und Facharztbereich. Für Nicht-Schlüsselmärkte wie den Mittleren Osten, Lateinamerika und Osteuropa werden Vertriebspartnerschaften evaluiert. Insgesamt dürfte die Marketing- und Vertriebsorganisation für Toctino rund 100 Mitarbeiter umfassen, hiess es weiter.


Drei Produktkandidaten in späten Phase-III-Tests
Basilea hat derzeit drei Produktkandidaten in späten Phase-III-Tests, wobei zwei davon in einigen Märkten bereits erhältlich sind wie eben Toctino oder das Breitband-Antibiotikum Zeftera (Ceftobiprol), letzteres in Kanada und der Schweiz. Für Toctino erwartet der CEO aus der US-Studie erste Ergebnisse Ende 2010. Danach soll ein Zulassungsgesuch eingereicht werden, wofür eine Bearbeitungszeit von zehn bis elf Monaten erwartet wird. Demnach dürfte Toctino 2012 auf den Markt kommen.


Für Zeftera wird noch dieses Jahr mit einer Empfehlung des vorberatenden Ausschusses CHMP der Europäischen Kommission gerechnet. In den USA dürfte das FDA Ende 2009/Anfang 2010 so weit sein. Für das Antimykotika Isavuconazol werden 2011 die Phase-III-Ergebnisse erwartet.


Cash-Burn-Guidance bestätigt
CEO Anthony Man hat die Cash-Burn-Guidance von 12-13 Mio CHF monatlich bestätigt. Davon würde rund die Hälfte in die Forschung und Entwicklung fliessen. Dabei sollen die F&E-Aufwendungen durch Partnerschaften gesenkt werden, wie der CEO weiter sagte. Zudem stellte er im Gespräch mit AWP den «Break-Even» für 2012 in Aussicht.


Entscheid im Schiedsgerichtverfahren mit J&J 2010 erwartet
Im laufenden Schiedsgerichtsverfahren mit Ceftobiprol-Partner Johnson & Johnson (J&J) wird in der zweiten Hälfte 2010 mit einem Entscheid gerechnet. Dabei schliesst Anthony Man eine vorgängige Einigung nicht aus. Ursache der Streitigkeiten sind Verzögerungen bei der Patientenregistrierung und die Anlage der Phase-III-Tests von J&J, die von der US-Gesundheitsbehörde FDA bemängelt worden ist. ( awp/mc/pg/07) 

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