US-Bank JP Morgan mit hohem Milliardengewinn

Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss lediglich 527 Millionen Dollar betragen. Der überraschend hohe Gewinn stammt zu mehr als der Hälfte aus dem Investmentbanking, das Kreditgeschäft dagegen belastet die Bank weiter schwer. Die Anleger reagierten erfreut auf die insgesamt guten Zahlen. Die Aktie legte im frühen New Yorker Handel um knapp drei Prozent auf 47,02 US-Dollar zu und setzte sich damit an die Spitze im Leitindex Dow Jones (DJIA). Zudem gaben die Zahlen auch den Aktien der Mitbewerber Auftrieb: Goldman Sachs etwa oder Citigroup stiegen um jeweils knapp zwei Prozent.


Wieder Rekordgehälter geplant
Der Milliardengewinn bei JPMorgan heizte umgehend die öffentliche Diskussion über Gehälter und Boni in der Bankenbranche neu an. Rund ein Jahr nach dem Höhepunkt der Finanzkrise planen die grössten US-Finanzhäuser dem «Wall Street Journal» zufolge bereits wieder Rekordgehälter.


Dimon warnt vor möglichen Kreditausfällen
Trotz des satten Gewinnsprungs warnte Bank-Chef Jamie Dimon, dass die Kosten für mögliche Kreditausfälle zunächst hoch bleiben dürften. Das Kreditkartengeschäft machte zuletzt 700 Millionen Dollar Verlust. Die Bank habe allein für faule Verbraucherkredite noch einmal zwei Milliarden Dollar beiseite gelegt, sagte Dimon. Es gebe zwar erste Anzeichen, dass sich die Lage hier stabilisiere. «Wir sind aber noch nicht sicher, ob sich dieser Trend fortsetzt.» Wie hoch die künftigen Verluste ausfallen, hänge von der Arbeitslosigkeit ab. JPMorgan hat bisher die gesamte Finanzkrise hindurch schwarze Zahlen geschrieben. Als eine der ersten US-Grossbanken hatte sie ihre Milliarden- Staatshilfe bereits vor Monaten zurückgezahlt. Zuvor hatte der Finanzkonzern 2008 die notleidende Investmentbank Bear Stearns und die grösste US-Sparkasse Washington Mutual geschluckt.


Goldman und Bank of America rücken nun in den Fokus
Experten warten nun gespannt auf die Ergebnisse der Konkurrenz. Dem Investmentbank-Primus Goldman Sachs trauen sie am Donnerstag ein erneut starkes Quartal zu. Eines der Sorgenkinder ist die Bank of America, bei der nur knapp schwarze Zahlen erwartet werden. Die zu den grössten Verlierern der Finanzkrise zählende Citigroup dürfte demnach sogar wieder rote Zahlen geschrieben haben. Analysten nannten die Ergebnisse von JPMorgan einen «Knaller». Kapitalmarkt-Experte David Buik (BGC Partners) sprach von «ungemein starken Zahlen», die die Schätzungen der Analysten geradezu «weggefegt» hätten. Die Erträge erreichten den Spitzenwert von 28,8 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg/20)

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