Conzzeta rutscht in die roten Zahlen

Währungs- und akquisitionsbereinigt lag das Minus bei 36,6%, wie der Mischkonzern am Montag mitteilt. Das Betriebsergebnis verzeichnete ein Minus von 137,9% und fiel mit 27,9 (+73,6) Mio CHF negativ aus, wobei hier einmalige Belastungen aus dem Kostensenkungsprogramm von 26,0 Mio CHF enthalten sind. Das Reinergebnis fiel ebenfalls in den roten Bereich auf -14,9 (+59,8) Mio CHF. Damit hat Conzzeta die Erwartungen der Bank Vontobel mit dem Umsatz und dem Betriebsergebnis klar verfehlt. Diese hatte einen Umsatz von 644,0 Mio CHF, einen EBIT von -15,0 Mio CHF und einen Reinverlust von 16,0 Mio CHF prognostiziert.


Restrukturierungsmassnahmen
Das Ende Juni angekündigte Programm zur Anpassung der Kapazitäten an das Marktumfeld habe bereits grösstenteils umgesetzt werden können. Es soll ab dem Geschäftsjahr 2010 zur weiteren Senkung der Kostenbasis beitragen. Im Juni musste Conzzeta wegen des massiven Einbruchs der Bestellungen vor allem im Maschinen- und Anlagenbau Restrukturierungsmassnahmen ankündigen. Dabei würden bei einmaligen Kosten von 30 Mio CHF im Jahr 2009 rund 400 Stellen abgebaut, hiess es damals.


Maschinen- und Anlagenbau: Talsohle erreicht  
Der Stellenabbau betrifft die Bereiche Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic), Systeme für Glasbearbeitung (Bystronic glass), Automationssysteme (ixmation) und Schaumstoffe (FoamPartner). Nicht davon betroffen sind die Bereiche Sportartikel (Mammut Sports Group), Grafische Beschichtungen (Schmid Rhyner) und Immobilien (Plazza Immobilien). Die Nachfrage im Maschinen- und Anlagenbau habe sich auf tiefem Niveau stabilisiert, heisst es in der heutigen Mitteilung. Der Auftragseingang zeige allerdings noch keine Erholung. Noch immer stark von der Krise betroffen seien die Bereiche Systeme für Blechbearbeitung, Systeme für Glasbearbeitung und Schaumstoffe. Der Geschäftsbereich Sportartikel sei dagegen erneut gewachsen.


Umsatz Blechbearbeitung bricht um über 50 Prozent ein
Der Umsatz im grössten Bereich Systeme für Blechbearbeitung brach um 55,9%, in Lokalwährungen um 52,9% ein. Dabei hätten sich Märkte wie Deutschland, Frankreich oder Grossbritannien als «verhältnismässig robust» erwiesen. In Osteuropa und Russland seien dagegen fast keine Maschinen verkauft worden. Anzeichen für ein Verbesserung habe es einzig in China gegeben. Insgesamt habe sich die Situation beim Auftragseingang im zweiten Tertial leicht verbessert, Zeichen für einen eigentlichen Aufschwung würden aber noch fehlen.


Glasbearbeitung ebenfalls arg unter Druck
Der Bereich Systeme für Glasbearbeitung verkaufte 42,8% weniger, entsprechend einem Rückgang in Lokalwährungen von 40,3%. Nebst dem Nachfrageeinbruch habe eine «nicht unbeachtliche Zahl» von erhaltenen Kundenaufträgen nicht ausgeführt werden können, weil kundenseitig die Finanzierung nicht sichergestellt gewesen sei. Markant war auch das Umsatzminus in den Bereichen Schaumstoffe (-28,4%) und Grafische Beschichtungen (-13,8%). Dagegen legte der Bereich Automationssysteme (+1,3%) leicht und der zweitgrösste Bereich Sportartikel (+15,5%) markant zu.


Verhaltener Ausblick
Mit Blick auf das Gesamtjahr hiess es, ein «fühlbarer Aufschwung» im Maschinen- und Anlagenbau dürfte «noch einige Zeit auf sich warten lassen». Unklar sei zudem, inwieweit sich die anhaltende Krise auf den Privatkonsum auswirken werde. Im Geschäftsjahr 2009 würden wie bereits angekündigt sowohl das Betriebs- als auch das Reinergebnis negativ ausfallen. Um nachhaltig positive Ergebnisse erzielen zu können, sei eine weitere marktseitige Erholung notwendig. Die ergriffenen und grösstenteils umgesetzten Massnahmen zur Kapazitätsanpassung würden die Gewinnschwelle von Conzzeta aber deutlich senken. (awp/mc/ps/05)

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