CH-Verlauf: Gewinne weiter ausgebaut – Knapp unter Jahreshoch
Zudem habe nach Alcoa auch Philips ein positives Signal in der eben erst angelaufenen Berichtssaison gesetzt, hiess es im Handel. Der weitere Wochentrend dürfte vor allem vom Verlauf der US-Berichtssaison abhängen. In dieser Woche stehen vor allem die Bilanzen der US-Grossbanken im Fokus.
Das Blue-Chips-Barometer SMI rückt bis um 11.50 Uhr um 1,44% auf 6’382,03 Punkte vor. Bei 6’402,93 Einheiten wurde ein neues Jahreshoch markiert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zieht um 1,33% auf 990,56 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,32% auf 5’510,19 Punkte.
Der hiesige Aktienmarkt wird massgeblich von den grosskapitalisierten Pharmawerten sowie von den Finanzwerten getragen. So rücken Roche um 2,2% und Novartis um 1,8% vor. Bei Roche steht Presseberichten zufolge ein grösserer Stellenabbau bevor, wenn die Informatikdienste der Sparten Pharma und Diagnostika zusammengelegt werden. Die heutigen Avancen sollten aber vor allem mit Blick auf die Publikation der Neunmonatsumsätze vom nächsten Donnerstag gesehen werden.
Im Pharmabereich steigen auch Actelion um 2,0%. Der Titel profitiert von einer Kurszielerhöhung auf 70 von bisher 66 CHF durch JP Morgan. Als Grund nennen die Experten ihre neue Beurteilung des Produktekandidaten Clazosentan.
Die Grossbanken waren einmal mehr Thema in der Wochenendpresse. Der Chef der Schweizer Finanzmarktaufsicht FINMA hält Regeln zur Liquidation von Grossbanken notwendig: Eugen Haltiner plädiert für die Schaffung eines globalen Konkursverfahrens, um internationale Banken im Notfall zu zerlegen, wie er in der Wochenendpresse sagte. Während UBS 1,3% gewinnen, steigen Credit Suisse um 0,3%.
Mit roten Vorzeichen notieren indes Julius Bär (-0,4%) und die davon abgespaltene GAM (-0,8%). Einem Bericht der «SonntagsZeitung» zufolge drohte bei der Julius Bär Holding ein Goodwill-Abschreiber auf dem Asset Management. Rund eine halbe Milliarde CHF des Goodwills seien nicht werthaltig, schreibt das Blatt. Dies sei ein Grund für die Aufspaltung gewesen. Die GAM-Aktionäre sollen die fehlenden Informationen erst mit dem Geschäftsbericht im März erhalten. Das Thema sei zwar nicht neu, hiess es in Handelskreise, belaste aber das Sentiment.
Bei den Versicherern steigen ZFS um 3,5%, nachdem die Analysten der Credit Suisse ihr Kursziel für den Titel auf 300 von bisher 286 CHF erhöht haben. Nach Ansicht der CS ignoriert der Markt die Fortschritte bei der Effizienz des Unternehmens. Die Aktien der Branchenkollegen Swiss Re (+1,7%) und Swiss Life (+2,1%) ziehen bis zum Mittag ebenfalls deutlich an. Baloise avancieren um 2,1%.
Steigende Konjunkturhoffnung treiben Werte wie Logitech (+3,3%), ABB (+2,3%), Sonova (+2,3%), Adecco (+2,3%) oder Kühne + Nagel (+2,2%).
Petroplus (+1,8%) stehen auch im Fokus der Investoren. Mit dem erfolgreichen Rückkauf einer ausstehenden Wandelanleihe ist die angestrebte Stärkung des Liquiditätsprofils einen weiteren Schritt vorangekommen.
Im breiten Markt hat Conzzeta seine Ergebnisse der ersten acht Monate gezeigt. Der Industriekonzern hat rote Zahlen geschrieben und erwartet auch im Gesamtjahr einen Reinverlust. Zudem liess das Unternehmen verlauten, dass der Auftragseingang noch keine Erholung zeige. Analysten sprechen von «enttäuschenden» Zahlen, die Titel sinken in der Folge um 1,6%. Elma sind nach den 9-Monatszahlen noch ungehandelt.
Charles Vögele (Aktie: +0,8%) meldete, dass Laxey den Anteil von 4,19% auf knapp unter 3% reduziert hat. Damit dürften nach Einschätzung von Marktbeobachtern die Spekulationen über eine mögliche Übernahme durch die Migros weitergehen. Der orange Riese hatte zuletzt Ende Juli die Beteiligung am Textilunternehmen auf 10,33% ausgebaut. (awp/mc/ps/17)