CH-Eröffnung: Nach negativem Start knapp ins Plus gedreht
Dies obwohl in den USA am Freitagabend grössere Verluste aus dem frühen Geschäft wieder aufgeholt wurden. Angesichts der fehlenden Impulse sei mit einem eher flauen Handelstag zu rechnen, hiess es in Börsenkreisen.
Geprägt wird die Stimmung weiterhin von der anhaltenden Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung. Die eher enttäuschenden Daten aus den USA vom vergangenen Freitag haben die Sorgen vor einem «double dip» nicht verscheuchen können und von Unternehmensseite gibt es noch immer kaum News. Hierzulande startet Givaudan mit den Neunmonatszahlen am kommenden Freitag die letzte Berichtssaison des Jahres, in den USA macht traditionsgemäss Alcoa bereits am Mittwoch den Anfang.
Der SMI steht um 09.30 Uhr 0,11% höher bei 6’156,92 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,17% auf 943,51 Punkte zu und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,05% auf 5’311,61 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht seien beinahe alle Indikatoren reif für eine Korrektur gewesen, heisst es in einem Kommentar der ZKB, nachdem die Aktienmärkte seit dem Tiefpunkt im März teilweise deutlich mehr als 50% zugelegt hätten. Ein Ende der konjunkturellen Erholung in den USA habe der ISM-Index am Freitag nicht markiert, er sei lediglich der Auslöser für die fällige Korrektur gewesen. Die Wirtschaftsdaten, welche im Grossen und Ganzen weiterhin gut ausfielen, dürften künftig aber nicht mehr zwingend immer besser ausfallen als vom Markt erwartet.
Von den Bluechips geben derzeit Nobel Biocare (-1,0%), Synthes (-0,8%) und CS (-0,7%) am meisten ab.
Überdurchschnittlich verlieren auch Actelion (-0,6%), Sonova (-0,8%) oder UBS (-0,5%). SNB-Direktionsmitglied Thomas Jordan hatte sich in einem Interview mit Radio DRS am Samstag gegen einen Rückkauf toxischer Papier der UBS gestellt. Dies sei «im Moment absolut kein Thema», sagte er. Diese Risiken dürften der UBS in der gegenwärtigen Situation nicht zurückgegeben werden. Von der UBS war zuletzt zu hören, dass sie an einem Rückkauf der toxischen Papiere interessiert sei.
Sehr gesucht sind auf der anderen Seite dafür Syngenta (+2,8%), Logitech (+2,1%), GAM (+1,9%) und Swiss Re (+1,7%). ABB (-0,1%) werden dagegen von einer Kurszielerhöhung bei unverändertem Rating «Neutral» durch JP Morgan kaum getrieben.
Im breiten Markt fallen Kudelski um 0,5% zurück. Das Unternehmen hatte zuvor am Morgen die Lancierung eines neuen Angebots zur Vollübernahme der Tochtergesellschaft OpenTV bekanntgegeben. Nachdem im vergangenen Juni das ursprüngliche Angebot wegen der Differenzen mit der OpenTV-Leitung vorerst zurückgezogen wurde, wurde die Offerte nun zu einem etwas höheren Preis wieder gestartet. Die Chancen auf ein Gelingen der Transaktion seien damit gestiegen, was leicht positiv zu werten sei, heisst es dazu bei der ZKB. Der neue Übernahmeversuch dürfte der Aktie aber kaum neue Impulse verleihen.
Deutlichere Abgaben verzeichnen zudem Mindset (-11,1%), Orascom (-5,6%) oder Santhera (-5,5%). Santhera hat die Übernahme der finnischen Oy Juvantia Pharma Ltd abgeschlossen und insgesamt 105’973 bereits reservierte Aktien aus dem genehmigten Aktienkapital an die Investoren von Juvantia ausgegeben. Die neuen Aktien werden heute an der SIX Swiss Exchange kotiert. (awp/mc/ps/14)