EU-Verlauf: Verluste – Sorgenfalten vor US-Arbeitsmarktdaten

Nach einem Kursrutsch von mehr als zwei Prozent am Vortag sackte der EuroStoxx 50 gegen Mittag um weitere 0,99 Prozent auf 2.782,68 Zähler ab. Der Pariser CAC-40-Index gab um 1,18 Prozent nach auf 3.676,99 Zähler. In London verlor der FTSE 100 0,66 Prozent auf 5.014,67 Punkte und näherte sich zwischenzeitlich gefährlich nah der wichtigen Marke von 5.000 Punkten.


Besonders Banken kamen unter Druck. Der Subindex war seit dem Tief Mitte März um mehr als 160 Prozent in die Höhe geschossen – nun machten Anleger aufgrund der wieder aufflammenden Konjunktursorgen Händlern zufolge bei den grössten Gewinnern Kasse. Zudem belasteten Börsianern zufolge die Ergebnisse des Stresstests sowie die weiter drohende Insolvenz des US-Finanzierers CIT. So sackten im EuroStoxx Titel der BNP Paribas um 1,89 Prozent auf 51,52 Euro ab, gefolgt von Credit Agricole, die um 1,55 Prozent auf 13,65 Euro nachgaben. Auch Societe Generale und Banco Santander zählten zu den Verlierern.


In London kamen Minenwerte, die ebenfalls deutlich unter Gewinnmitnahmen und fallenden Kupferpreisen litten, unter die Räder. So verloren Lonmin 4,42 Prozent auf 1.470,00 Pence, für Xstrata, die zudem eine Frist bis zum 20. Oktober für ein förmliches Übernahmeangebot für den Konkurrenten Anglo American gesetzt bekamen, ging es um 2,98 Prozent auf 846,00 Pence runter.


Aktien der britischen Einzelhändler litten unter einer negativen Branchenstudie. Am deutlichsten ging es für Tesco mit minus 1,55 Prozent auf 387,60 Pence nach unten. Aber auch Sainsbury und Morrison (Wm.) Supermarkets gaben nach. Die Citigroup hatte die Bewertung für alle drei Titel mit «Sell» aufgenommen. Dem britischen Lebensmittel-Einzelhandel dürfte das gleiche Schicksal mit deutlich fallenden Preisen drohen wie den Konkurrenten in den USA, so die Analysten.


Für Fiat ging es um 2,64 Prozent auf 9,2250 Euro nach unten. Das Auslaufen der US-Abwrackprämie im August hat dem US-amerikanischen Automarkt im September einen deutlichen Absatzrückgang beschert. Vor allem General Motors und Chrysler, woran Fiat mit 20 Prozent beteiligt ist, mussten kräftig Federn lassen. Der Absatz von Chrysler brach ähnlich wie bei GM um 42 Prozent ein. Dies sei aber durch den «reinigenden Umbauprozess» kein Indikator für die künftige Entwicklung, wandte Sergio Marchionne, Chef von Fiat und Chrysler, ein. In Frankreich verloren Renault moderate 0,03 Prozent auf 31,65 Euro, PSA Peugeot Citroen gaben um 1,52 Prozent auf 20,06 Euro nach.


Unter den wenigen Gewinnern waren Sanofi-Aventis mit plus 0,37 Prozent auf 49,885 Euro zu finden. Dem französische Pharmakonzern zufolge haben Tests mit seinem Impfstoff gegen die Schweinegrippe auch Wirkung bei Menschen über 65 Jahren gezeigt. (awp/mc/ps/16) 

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