Ölpreise verlieren deutlich
An der Rohstoffbörse in London rutschte der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im November 2,18 Dollar auf 67,01 Dollar.
Schwache US-Arbeitsmarktdaten belasten
Vor allem der unerwartet schwache Arbeitsmarktbericht aus den USA habe die Ölpreise belastet, hiess es von Händlern. In der grössten Volkswirtschaft der Welt war die Arbeitslosenquote im September auf 9,8 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit 26 Jahren. Mit der hohen Zahl der Arbeitslosen leidet der für die konjunkturelle Entwicklung der USA sehr wichtige private Konsum. Nach Einschätzung von Händlern befürchten die Investoren an den Ölmärkten nach den Arbeitsmarktdaten eine weiter schwache Nachfrage nach Rohöl.
«Beachtliche» Stärke des Ölpreises
Trotz des aktuellen Rückschlags sprechen Experten aber nach wie vor von einer «beachtlichen» Stärke des Ölpreises. Trotz starker Verluste an den Aktienmärkten und überwiegend enttäuschender US-Konjunkturdaten könne sich der Preis für Rohöl weiter in der Nähe der 70 Dollar-Marke halten. Die Fachleute der Commerzbank führen dies in erster Linie auf Finanzanleger zurück. Zu Beginn eines Quartals komme es häufig zu Portfolioumschichtungen. Der überraschende Ölpreisanstieg um sechs Prozent am Vortag dürfte laut Commerzbank in erster Linie auf Käufe durch Fonds zum Quartalsende zurückzuführen sein, welche ihre Quartalsbilanz aufbessern wollten.
OPEC-Öl deutlich teurer
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 67,70 US-Dollar. Das waren 2,15 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/20)