CH-Schluss: SMI rettet sich ins Plus; Novartis erneut als Stütze
Am Nachmittag hatten US-Konjunkturdaten den Markt mächtig durchgeschüttelt. Zunächst liessen überraschend gute Angaben zum US-BIP im zweiten Quartal den SMI auf das Tageshoch bei 6’357 Zähler klettern. In der Folge löste jedoch der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago den Sturz in die Verlustzone aus. Der Index habe Gewinnmitnahmen und die aus technischer Sicht längst überfällige Konsolidierung eingeleitet, meinten Händler. Dennoch rettete sich der SMI am Ende noch ins Plus.
Der SMI-Index stieg zu Börsenschluss um 0,10% auf 6’323,18 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,23% auf 973,20 Punkte und der breite SPI 0,14% auf 5’461,31 Punkte.
Auf der Gewinnerseite gelang Novartis mit einem Kursplus von 1,1% der zweite signifikante Kursanstieg in Folge. Diesmal verhalfen gute Studienresultate zum Wirkstoff FTY720 (Fingolimod) im Bereich Multiple Sklerose zu den Avancen. Ausserdem hat die Citigroup das Rating für Novartis auf «Buy» angehoben.
Eine positive Studie der Deutschen Bank zum europäischen Versicherungssektor löste bei Swiss Life (+3,4%) und ZFS (+1,3%) verstärkt Zukäufe aus. Swiss Re (+0,6%) und Bâloise (+0,5%) konnten nicht ganz so stark davon profitieren.
Zu grösseren Kursgewinnen kam es bei Swatch (+1,7%), nachdem die Royal Bank of Scotland das Kursziel angehoben hatte. Die Konkurrenzpapiere von Richemont wurden im Kursziel ebenfalls höher eingestuft, die Aktie büsste im Handel allerdings 0,2% ein.
Bei den Blue Chips litten UBS (-1,2%) relativ stark unter Gewinnmitnahmen. Gemäss Finanzchef John Cryan rechnet die Grossbank auch im dritten Quartal mit weiteren Verlusten auf eigenen Schulden. An einer Investorenkonferenz in London hob Cryan aber auch die im dritten Quartal weiter gestärkte Kapitaldecke hervor. Ausserdem verbessere sich die operative Entwicklung Tag für Tag. Die Konkurrenzpapiere der Credit Suisse gaben mit 0,2% nur leicht nach.
Nebst UBS drückten auch die Roche-Genussscheine (-0,8%) auf den Gesamtindex. Die für das Medikament RoActemra in der EU eingereichte Zulassungserweiterung blieb wie von Analysten erwartet ohne wesentlichen Einfluss auf den Kurs.
Zu den grössten Verlierern im SMI/SLI gehörten etwa auch noch Swisscom (-1,0%) oder Sonova (-1,0%). Der Hörgerätehersteller ist ins Visier der deutschen Kartellbehörden geraten. Verschiedene deutsche Marktteilnehmer seien von der Behörde angegangen worden, um im Verfahren Auskunft zu erteilen, hiess es.
Im breiten Markt verloren AFG Arbonia 0,2%. Firmenchef Edgar Oehler hat die Einführung der Einheitsaktie auf unbestimmte Zeit verschoben. (awp/mc/pg/32)