EU-Schluss: Verluste – EuroStoxx50 zeitweise auf Hoch

«Der Markt hat in relativ kurzer Zeit eine ordentliche Wegstrecke zurückgelegt», sagte Analyst Keith Bowmann von Hargreaves. Doch nach wie vor seien die Anleger nervös.


Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , schloss mit minus 0,23 Prozent auf 2.892,44 Zähler, nachdem er jedoch im Tagesverlauf bei rund 2.917 Zählern ein Hoch seit dem 6. Oktober 2008 markiert hatte. Der Pariser CAC-40-Index fiel um 0,28 Prozent auf 3.814,10 Zähler. In London gab der FTSE 100 um 0,12 Prozent auf 5.159,72 Punkte nach.


Zu den Spitzenwerten im europäischen Leitindex zählten die Aktien der BNP Paribas mit plus 2,35 Prozent auf 57,90 Euro. Frankreichs grösste Bank will ihr Kapital um 4,3 Milliarden Euro erhöhen und ihre Staatsschulden bis Oktober begleichen. Durch die damit geplante Rückzahlung der Staatshilfen soll sich der Gewinn je Aktie (EPS) 2010 um 8,4 Prozent erhöhen, wie die Bank erwartet. Die Ratingagentur S&P bestätigte daraufhin ihre Kreditwürdigkeitseinschätzung für BNP mit AA/A-1+. Der Ausblick bleibt weiter «negativ». Zudem wurde aus Kreisen bekannt, dass die niederländische Regierung Teile der verstaatlichten Bank Fortis an BNP verkaufen will.


Auch die Aktien der Konkurrenten waren gefragt. Die Titel der Unicredit , die an diesem Tag selbst über eine Kapitalerhöhung entscheiden könnte, legten um 2,06 Prozent auf 2,72 Euro zu. Die Analysten von JPMorgan würden jede Form einer Kapitalerhöhung begrüssen und hoben ihr Kursziel auf 3,30 Euro an. Die Aktien der Societe Generale wurden um 1,70 Prozent auf 56,39 Euro mit nach oben gezogen. Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds Banking Group , die ebenfalls über Kapitalerhöhungen zur Rückzahlung der Staatshilfen nachdenken, legten im «Footsie» um 0,8 respektive ein Prozent zu.


Kurz vor der Fusion mit der Alleanza Assicurazioni an diesem Donnerstag waren die Aktien der Assicurazioni Generali stärkster Wert im EuroStoxx 50 mit 3,58 Prozent auf 18,82 Euro. Durch den Zusammenschluss werde sich das Gewicht der Generali-Aktie deutlich erhöhen, sagten Index-Experten. Daher seien beispielsweise Index nachbildende Fonds wie etwa EFTs dazu angehalten, wiederum ihre Gewichtung der Aktie anzuheben und somit Generali-Titel hinzu zu kaufen.


Rohstoffsensible Titel standen hingegen auf der Verliererseite. Die Analysten der Societe Generale hatten den Minensektor von «Overweight» auf «Neutral» gekappt. Daraufhin verloren beispielsweise Lonmin 3,23 Prozent auf 1.640,00 Britische Pence, auch Anglo American und weitere Branchengrössen kamen unter Druck.


Die Titel der Compass Group legten mit plus 3,56 Prozent auf 370,125 Pence zu. Der weltgrösste Caterer erwartet im ablaufenden Geschäftsjahr ein Gewinnwachstum je Aktie von rund 14 Prozent dank Kosteneinsparungen, einem schwächeren Pfund und Zugewinnen im Neugeschäft. (awp/mc/pg/30)

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