Ermittlungen gegen Nordbank-Chef wegen Zahlung an GS
Ebenso ist der früheren Nordbank-Chef Hans Berger ins Visier der Justiz geraten, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag sagte. Das Verfahren geht auf eine Strafanzeige des Hamburger Rechtsanwalts Gerhard Strate zurück. Die HSH Nordbank – Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein – hatte 45 Millionen Dollar an Goldman Sachs gezahlt, obwohl die Verpflichtung dazu strittig war. Es ging um Kreditausfälle der zahlungsunfähigen Bank Lehman Brothers, gegen die sich Goldman Sachs bei der HSH Nordbank abgesichert hatte. Nonnenmacher hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass Wirtschaftsprüfer den Fall untersuchen sollen.
«Damalige Entscheidung richtig und unumgänglich»
«Wir sind überzeugt, dass die damalige Entscheidung nicht nur formal korrekt, sondern auch unternehmerisch unumgänglich war», teilte die HSH Nordbank am Montag mit. «Wir können die Eröffnung eines Verfahrens gegen die genannten Personen daher nicht nachvollziehen.» Nonnenmacher sei zudem an der Entscheidung gar nicht beteiligt gewesen, hiess es. Die Bank habe der Staatsanwaltschaft bereits in der vergangenen Woche Unterlagen zur Verfügung gestellt.
Weiteres Ermittlungsverfahren im Gange
Gegen Verantwortliche der HSH Nordbank läuft seit mehreren Monaten auch ein weiteres Ermittlungsverfahren. Die Staatsanwaltschaft prüft den Verdacht der Untreue im Zusammenhang mit der Finanzmarktkriseeg. Auch diese Ermittlungen wurden nach einer Strafanzeige von Strate eingeleitet. Gegen welche und wie viele Verantwortliche sich diese Ermittlungen richten, ist bisher allerdings unklar. «Es gibt keine konkreten Beschuldigten», sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde. (awp/mc/ps/26)