EU-Ausblick: Gut behauptet – Erholung nach Vortagesschwäche
Den britischen FTSE 100 taxierte Finspreads am Morgen um 0,41 Prozent höher. Die schwachen Öl- und Metallpreise sollten belasten.
Ben Potter, Analyst bei IG Markets in London, sieht kaumn neue Impulse für den Markt nach einer sehr ruhigen zweiten Handelshälfte in New York am Vorabend. Dies beitet Börsianern zufolge Raum für eine Erholung. Am Nachmittag könnten US-Daten wie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan und der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA nochmals neue Bewegung bringen. David Buik, Marktanalyst bei BGC Partners in London, sieht unterdessen die jüngste Schwäche der Aktienmärkte nicht unbedingt im Zusammenhang mit den Äusserungen der Zentralbanken. Er sieht den Grund in der Dollarentwicklung.
Technologiewerte dürften Händlern zufolge einen Blick wert sein. Der Computerhersteller Hewlett-Packard (HP) rechnet für das laufende Jahr wieder mit einem Wachstum auf den IT-Märkten. UBS hat sich unterdessen zu dem Sektor geäussert. Die Analysten hoben Nokia auf «Neutral-Short Term Buy» und das Kursziel für die Finnen von 10,50 auf 11,00 Euro, nachdem die kurzfristigen Sorgen für den Handyhersteller aus ihrer Sicht übertrieben sind. ARM Holdings stuften sie von «Neutral» auf «Buy» mit einem neuen Ziel von 150,00 Pence hoch.
Electricite de France (EdF) will nach einem Bericht in der Zeitung «Les Echos» den Anteil an Veolia Environnement von drei auf 12 bis 13 Prozent erhöhen. Ein Zusammenschluss sei aber nicht geplant.
In London stellt ein Zwischenbericht von Tate & Lyle aus Sicht von Ben Potter die einzige bemerkenswerte Unternehmensnachricht auf der Agenda dar. Das britische Nahrungsmittelunternehmen rechnet im ersten Halbjahr mit einem insgesamt wenig veränderten operativen Gewinn. Ansonsten dürfte dem Marktanalysten zufolge die anhaltende Schwäche bei den Ölpreisen einige schwer gewichtete Aktien am Londoner Markt, etwa die der Ölgesellschaften BP oder auch Total, unter Druck halten. Bei den grossen Minenunternehmen dürften Werte wie BHP Billiton und Rio Tinto unter der Metallpreisentwicklung leiden, denn auch der Goldpreis schwächelt.
Julius Bär, bleiben nach dem Börsengang der US-Asset-Management-Tochter Artio Global Investors wegen eines Berichts über die eigene Geschäftsentwicklung und die der GAM Holding im Fokus. Die Bank sei gut positioniert, um von der laufenden Konsolidierung der Branche zu profitieren, hiess es. Wachsen will Julius Bär sowohl über einen stetigen Zufluss an neuen Geldern, der fortgesetzten Anstellung von erfahrenen Kundenberatern sowie auch über ausgewählte Akquisitionen. Die Schweizer halten an ihrem Zeitplan für die geplante Aufspaltung in Private Banking (Privatkundengeschäft) und Asset Management (Vermögensverwaltung) zum 30. September fest. (awp/mc/ps/07)