OC Oerlikon prüft zur Sanierung alle Optionen

«Wir müssen Anfang nächsten Jahres einen Teil der Schulden zurückzahlen, stehen also unter Zeitdruck», erklärte der vom russischen Hauptaktionär Viktor Vekselberg ins Amt portierte Kuznetsov in dem Interview weiter. Die schlechte finanzielle Lage habe Oerlikon gezwungen, die Forschungsinvestitionen in diesem Jahr drastisch zu reduzieren. Zum möglichen Verkauf des Oberflächengeschäfts an Sulzer, an der Vekselbergs Investmentgesellschaft Renova ebenfalls beteiligt ist, sagte Kuznetsov, bei Interessenkonflikten träten die Renova-Verwaltungsräte in den Ausstand.


Renova will Oerlikon nicht im Alleingang retten
Renova werde sich an einer Kapitalerhöhung bei Oerlikon beteiligen, den Konzern aber nicht im Alleingang retten. «Herr Vekselberg hat zwar viel Geld, er stellt aber nicht einfach Schecks nach Lust und Laune aus.» Vekselberg stehe voll hinter seinen Beteiligungen in der Schweiz. «Ein schneller Ausstieg ist für ihn kein Thema», sagte Kuznetsov. «Langfristig wollen aber auch wir Gewinn mit unseren Investitionen machen.»


Schuldenberg von 2,5 Mrd Franken
Gemäss Angaben von Ende August lastet ein Schuldenberg von 2,5 Mrd CHF auf Oerlikon. Im ersten Quartal 2010 werden 600 Mio CHF zur Rückzahlung fällig. Nach Bekanntgabe eines Halbjahresverlusts von 99 Mio CHF und der Ankündigung eines Abbaus von weiteren 2’500 Stellen musste auch Konzernchef Uwe Krüger gehen. Sein Nachfolger wurde der erfahrene Sanierer Hans Ziegler.


Banken sollen bluten
Gemäss einem Bericht der «Sonntagszeitung» (Ausgabe, 20.09.) verlangt Ziegler, dass auch die Banken einen Beitrag zur Sanierung von OC Oerlikon zu leisten haben. Wie aus Zieglers Umfeld zu erfahren sei, müssten die Banken auf einen Teil der Forderungen verzichten, um den Konkurs des Traditionsunternehmens zu verhindern. Denn mit dem Verkauf von Firmen könne nicht genügend Geld für die Schuldenrückzahlung realisiert werden, heisst es im Bericht weiter. (awp/mc/ps/06)

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