EU-Ausblick: Gewinnmitnahmen – Banken, Hexensabbat
Zudem sollte der dreifache Verfall oder sogenannte «Hexensabbat» an den Terminbörsen die Kurse in Bewegung halten. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet auf eine um 0,31 Prozent tiefere Eröffnung des europäischen Leitindex hin. Den britischen FTSE 100 taxiert Finspreads 0,27 Prozent schwächer.
Europäische Bankentitel könnten durch zahlreichen Umstufungen und Kurszielanhebungen von Goldman Sachs in Bewegung kommen, darunter Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Santander, Unicredit, BNP Paribas. Zudem wollen BNP Paribas und der belgische Versicherer Fortis die Mehrheit am Non-Life-Versicherungsgeschäft der italienischen UBI Banca übernehmen, hiess es von Seite der Interessenten.
In Zürich könnten UBS in den Fokus rücken. Die Schweizer Börse leitete gegen die Grossbank eine Untersuchung ein. Dabei gehe es um eine mögliche Verletzung der Bestimmungen zur Ad-hoc-Publizität im Zeitraum 2007 bis Ende 2008 sowie um eine mögliche Verletzung der Corporate-Governance-Richtlinie in Zusammenhang mit dem Geschäftsbericht 2008, teilte die SIX Swiss Exchange am Freitag mit.
EADS stehen ebenfalls im Blick. Der Flugzeugbauer Airbus hat seine Prognosen für die langfristige Nachfrage nach Flugzeugen angehoben. Goldman Sachs hob ausserdem das Kursziel für EADS von 15,00 auf 16,50 Euro an. Die Anlageempfehlung lautet weiterhin «Neutral». British Airways sollten Anleger in London beobachten. Die Fluglinie plant mit American Airlines und der australischen Qantas eine gemeinsame Offerte für Japan Airlines, hiess es aus mit dem Thema vertrauten Kreisen.
Im Pharmasektor dürfte sich ein Blick auf Sanofi-Aventis lohnen. Das französische Unternehmen schloss die Übernahme des 50-Prozent-Anteils an der Tiermedizinsparte von Merck & Co ab. Der Kaufpreis betrage vier Milliarden Dollar, teilte Sanofi-Aventis mit. Die Kombination von Sanofi-Aventis und Merial führt nach früheren Angaben von Sanofi-Aventis zu einem führenden Unternehmen in dem 19-Milliarden Dollar-schweren weltweiten Markt für Tiermedizin. Darüber hinaus hat der Schweizer Pharmakonzern Novartis auf dem US-Markt grünes Licht für das Bluthochdruckmittel Valturna erhalten. Valturna soll unter anderem bei Patienten angewandt werden, die mehrere Medikamente benötigen, um ihre Zielwerte beim Blutdruck zu erreichen.
Auch Nokia sollten Anleger nach den am Vorabend vom US-Smartphone-Spezialisten Palm vorgelegten Zahlen im Auge behalten. Auf seinem Sanierungskurs fuhr Palm bereits den neunten Quartalsverlust in Folge ein. Die Zahlen fielen zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres allerdings nicht ganz so schlecht aus wie von Experten befürchtet. Dem Unternehmen zufolge hat Palm im ersten Geschäftsquartal 823.000 Smartphones ausgeliefert. Schätzungen von Experten waren von 700.000 bis 800.000 ausgegangen. (awp/mc/ps/06)