SwissBanking: Finanzkrise noch nicht überwunden
Die Margen dürften sich daher nicht schnell erholen. Eine leichte Erholung der Ertragslage sei dagegen in der Vermögensverwaltung und im Handelsgeschäft zu erwarten, heisst es mit Blick auf die zuversichtlichere Stimmung der Anleger. Trotz verringerten Risiken stünden nach wie vor einzelne problematische Investitionen in den Büchern der Banken. Dies könnte dem Investmentbanking erneut zusetzen, warnt die Bankiervereinigung.
Vermögen umgeschichtet
Wie das Bankenbarometer weiter zeigt, ergab sich im ersten Halbjahr 2009 bei den Neugeldern eine Null. Grund sind weitere Geldabflüsse bei der UBS. Kunden zogen in etwa gleich viel Geld von der UBS ab, wie die Grossbank Credit Suisse, mehrere Privat-, Kantonal- und Raiffeisenbanken sowie Auslandbanken an Neugeldern erhielten. Diese Angaben beruhen auf Schätzungen.
Ein Viertel weniger Kundengelder Ende 2008
Ende 2008 verwalteten die Schweizer Banken Kundenvermögen in Höhe von insgesamt 4 Billionen Franken. Im Krisenjahr reduzierten sich die in der Schweiz verwalteten Kundengelder – auch wegen der schlechten Lage an den Börsen – um einen Viertel. Im ersten Halbjahr 2009 erhöhten sich die Vermögenswerte aber wieder um 3,6 Prozent. Falls die Stimmung der Anleger sich nicht verschlechtere, dürften bis Ende Jahr die in der Schweiz verwalteten Vermögen höher liegen als Ende Juni.
Weniger Arbeitsplätze
Die Zahl der Arbeitsplätze bei den Schweizer Banken dürfte im laufenden Jahr um über 2 Prozent abnehmen, wie eine Umfrage der Bankiervereinigung zeigt. Vor allem grössere Banken rechnen mit einem anhaltenden Abbau. Allein im ersten Halbjahr sank der Personalbestand bei den Banken um 1,7 Prozent. Per Ende Juni zählten die Schweizer Banken 105’230 Beschäftigte.
Trotz der Finanzkrise hatten die Banken ihren Personalbestand im vergangenen Jahr noch um 1,2 Prozent erhöht. Neue Jobs gab es bei den Privatbanken (+10,7 Prozent) und den Raiffeisenbanken (+6,3 Prozent). Die krisengeschüttelten Grossbanken bauten dagegen Stellen ab (-2,6 Prozent). Bei den Grossbanken dürfte der Abbau auch im laufenden Jahr anhalten. Kleinere und mittelgrosse Banken dagegen planen gemäss der Umfrage ihre Personalbestand auszubauen. Neue Stellen gibt es am ehesten im Private- und im Retail-Banking. (awp/mc/ps/pg/08)