Pioneer Investments: Rally bei Firmenanleihen geht weiter, hat ihren Höhepunkt aber überschritten

«Zwar handelt der Markt noch immer auf historisch relativ weiten Spreadniveaus, doch zahlen die Emittenten anders als noch zu Jahresbeginn mittlerweile keine Liquiditätsprämie mehr», erklärt Schmidt. Auch würden Investoren nicht mehr für die potenzielle Volatilität auf den Kreditmärkten bezahlt. Das Umfeld sei stark geprägt durch steigende Ausfallraten und eine negative Ratingdrift, also die Herabstufung von Anleihe-Ratings. 


Hohes Emissionsniveau im Herbst erwartet
«Allerdings sorgen die mangelnden Alternativen am kurzen Ende der Zinskurve dafür, dass immer noch viele Gelder in den Markt für Firmenanleihen fliessen. Derzeit sind viele Neuemissionen überzeichnet», so der Experte. Für den Herbst rechnet Schmidt mit einem weiterhin hohen Emissionsniveau: «Die Unternehmen nutzen das niedrige Zinsumfeld, um ihr Fälligkeiten nach hinten zu verschieben und sich etwas unabhängiger von der Bankenfinanzierung zu machen.» So kämen nun viele Neuemissionen mit siebenjähriger oder längerer Laufzeit auf den Markt, während zu Beginn des Jahres überwiegend Papiere mit drei- bis fünfjährigen Laufzeit emittiert wurden.


Gefahren bei Anleihen im Hochzinsbereich
Mit Blick auf die Ausfallrisiken sieht Schmidt vor allem Gefahren bei Anleihen im Hochzinsbereich. Im Investment-Grade-Sektor drohten Anlegern hingegen eher Herabstufungen des Kredit-Ratings einzelner Unternehmen. «Das Risiko einer breiten Herabstufungswelle und ein damit verbundenes Abrutschen der Bondkurse halte ich aber für unwahrscheinlich», betont Schmidt. «Derzeit ist die Zahl der Käufer so gross, dass dies einem Preisverfall entgegenwirken würde», sagt der Experte mit Blick auf die Überzeichnung der jüngsten Emissionen.


Papiere aus Investmentgrade-Bereich attraktiv
Als attraktiv stuft Schmidt derzeit Papiere aus dem Investmentgrade-Bereich ein. «Vor dem Hintergrund einer wahrscheinlich noch länger anhaltenden schwachen wirtschaftlichen Entwicklung sind derzeit defensive Anleihen von Versorgern oder Telekommunikationsanbietern interessant.» Diese Emittenten dürften in der Lage sein, über den gesamten Kreditmarktzyklus Kupon und Fälligkeit ihrer Anleihen zu bedienen.


Vorsicht bei zyklischen Werten
Bei zyklischen Werten hingegen bleibt Schmidt vorsichtig. Hier sieht er Gefahren durch Ratingverschlechterungen. Ausserdem könne eine ausbleibende nachhaltige Erholung der Realwirtschaft das Risiko von Spreadausweitungen und Ausfällen deutlich steigen lassen. «Der Entzug von Liquidität durch die Zentralbanken könnte in diesem Segment zusätzlichen Verkaufsdruck durch Profitmitnahmen aufbauen, da Anleihen von Zyklikern ? neben nachrangigen Bankenanleihen ? in den vergangenen Monaten die grössten Gewinne verbuchen konnten.» (Pioneer Investments/mc)





Über Pioneer Investments:
Pioneer Investments ist eine international tätige Investmentgesellschaft mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 160 Milliarden Euro weltweit. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Aktien-, Anleihen- und Geldmarktfonds sowie alternative Investmentprodukte und strukturierte Produkte an. Die 2300 Mitarbeiter arbeiten in 31 Ländern weltweit. Pioneer Investments gestaltet auf der Basis seiner über 80 Jahre langen Erfahrung Investmentlösungen für institutionelle Investoren, Versicherungen, Pensionsfonds, Banken und Sparkassen sowie Privatkunden. Die Ratingagentur Fitch hat Pioneer Investments mit der Note M2+ («stark») für einen hohen Qualitäts- und Prozessstandard in den Investmentzentren Boston, Dublin und Mailand ausgezeichnet. Pioneer Investments und Pioneer Alternative Investments sind Markennamen der Unternehmensgruppe Pioneer Global Asset Management S.p.A (PGAM). PGAM ist eine Tochtergesellschaft der UniCredit S.p.A

Schreibe einen Kommentar