EU-Ausblick: Schwach – Gewinnmitnahmen wegen negativer Vorgaben
Die wichtigsten US-Indizes waren am Freitag nach fünf Gewinntagen in Folge und ebenfalls neuen Jahreshöchstständen erstmals mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Future auf den Dow Jones verlor seit dem europäischen Börsenschluss vor dem Wochenende 1,00 Prozent. Auch in Asien dominierten Kursverluste – in Tokio schloss der Nikkei-225-Index sehr schwach. Die Konjunkturagenda ist sehr übersichtlich. Beachtung könnten daher die Daten zur EU-Industrieproduktion am späten Vormittag finden.
Negative Nachrichten gibt es zum Wochenauftakt bei Alcatel-Lucent. Ein US-Gericht hob eine 358 Millionen US-Dollar teure Strafe gegen den Softwarekonzern Microsoft im Rahmen eines jahrelangen Patentstreits mit dem Telekomausrüsters auf.
Papiere von Air France-KLM sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Laut einem japanischen Medienbericht will Japan Airlines eine Kapitalspritze von rund 50 Milliarden Yen (550 Millionen Dollar) von Delta Air Lines und einige Milliarden Yen von Air France-KLM. Die europäische Fluggesellschaft ist ebenso wie US-Konkurrent Delta an einer Beteiligung bei den Japanern interessiert.
Sanofi-Aventis-Titel könnten unter Druck geraten. Der französische Pharmakonzern und Regeneron Pharmaceuticals stoppten die Untersuchungen für ein Medikament gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs, da es keine Wirksamkeit gezeigt habe. Die Untersuchungen zur Anwendung gegen andere Krebsarten sollen jedoch fortgesetzt werden.
In London stehen Aktien von Rio Tinto im Blick. Der australisch-britische Bergbaukonzern erhielt nach eigenen Angaben in Brasilien von staatlicher Seite die Erlaubnis, seine Eisenerzmine in Corumba an den brasilianischen Konkurrenten Vale zu verkaufen.
Der britische Süsswarenproduzent Cadbury wehrt sich weiter gegen eine Übernahme durch den US-Lebensmittelhersteller Kraft Foods. Chairman Roger Carr sagte, er sei wenig begeistert von der Aussicht, dass Cadbury in dem wachstumsschwachen Konglomerats-Geschäftsmodell der Amerikaner aufgehe.
An der Börse in Zürich sollten Roche-Papiere einen Blick wert sein Das Grippemedikament Tamiflu des Pharmakonzerns erhöht offenbar die Überlebensraten von Patienten mit Vogelgrippe (H5N1) oder schwerer saisonaler Grippe. Zu diesem Ergebnis kommen zwei neue Studien, die an der 49. Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy (ICAAC) in San Francisco vorgestellt wurden, teilte Roche mit. (awp/mc/ps/09)