IHAG Kommentar Aktienmärkte: Korrekturrisiko nach wie vor hoch
Die Tatsache, dass die Anleger ihr Augenmerk nun auch noch auf eher spätzyklische Werte richten, zeigt uns, dass sich die gegenwärtige Hausse der Endphase nähern dürfte. Der Ölpreis beendete die Woche mit einem Gewinn von 3.0%, schloss jedoch unter der Marke von USD 70.0/bbl. Nach den hohen Kursgewinnen seit Jahresbeginn (+76.7%) fragen sich die Investoren, ob in der Folge die physische Nachfrage mitziehen kann. Bekanntlich ist der Ölpreisanstieg der letzten Monate hauptsächlich durch eine Verringerung des Angebots zustande gekommen.
Verschnaufpause nötig
Der Goldpreis konnte sein Niveau von etwas mehr als USD 1000.0/Unze halten. Die chinesische Regierung bekräftigte ihre Absicht, in Zukunft ihre USD-Anlagen ins Gold zu diversifizieren. Die stark steigende Verschuldung des amerikanischen Staates beeinträchtigt das Vertrauen der Chinesen in US-Staatsanleihen. Darüber hinaus hat Barrick Gold seinen Gold-Hedge aufgelöst. Der Goldförderer äusserte sich optimistisch zu den weiteren Aussichten dieses Edelmetalls. Wir denken, dass dieser Optimismus gerechtfertigt ist und rechnen mittelfristig ebenfalls mit höheren Goldpreisen.
Was den weiteren Ausblick für die kommenden Wochen anbelangt, bleiben wir bei unserer vorsichtigen Haltung. Wir glauben, dass der Aktienmarkt nach dem fulminanten Rally seit dem März (SMI: +48.0%, DAX: +54.0%, S&P500: +55.8%) eine Verschnaufpause benötigt. Das Chancen-Risiko-Verhältnis erscheint nicht mehr so günstig wie dies beispielsweise Anfang Juli noch der Fall war. Weiter steht bald wieder die Earnings Season in den USA mit möglichen Gewinnwarnungen bevor. Ob die Anleger die Q3-Zahlen wieder so euphorisch aufnehmen wie die Q2-Zahlen steht noch in den Sternen. Wir würden deshalb an der Seitenlinie verharren und in die Stärke hinein Positionen abbauen. Um sich gegen eine mögliche Korrektur abzusichern, sollten bestehende Positionen mit Stopp/Losses abgesichert werden .
(IHAG/mc/hfu)