CH: Neue Umweltetikette für Autos fällt durch
Das einzige Kriterium für die Einstufung eines Autos muss dessen tatsächliche Umweltbelastung sein, hält der Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) fest. Der Verband kritisiert, dass auch mit der Umweltetikette schwere Autos mit einen hohen Treibstoff-Verbrauch in den besten Kategorien eingestuft werden können. Daran stören sich auch die Schweizerische Energie-Stiftung sowie SP, Grüne und Grünliberale. Sie stehen der Umweltetikette aus dem Departement von Bundesrat Moritz Leuenberger deshalb kritisch bis ablehnend gegenüber, wie die am Freitag zu Ende gegangene Vernehmlassung zeigt.
Gebrauchtwagen kennzeichnen
Die SP fordert zudem, dass auch Gebrauchtwagen gekennzeichnet werden müssen. Für die Grünliberalen wäre eine CO2-Abgabe auf Treibstoffen die beste Lösung. Die Grünen ihrerseits begrüssen, dass die Umweltetikette zumindest den CO2-Austoss und den Treibstoff-Verbrauch separat in einer Skala aufführt.
Auto-Lobby: «Zu kompliziert»
Der Auto-Lobby sieht in der Umweltetikette hingegen keinen zusätzlichen Nutzen. Im Gegenteil: Die neue Etikette sei mit ihren verschiedenen Angaben zu kompliziert und überfordere die Autokäufer, hält der Dachverband strasseschweiz fest. Mitglied von strasseschweiz sind unter anderem gewichtige Organsationen wie TCS und ACS. Der Verband der Garagisten (AGVS) führt an, dass den Garagen die Einführung der Umweltetikette viel Geld und Zeit kosten würde. FDP und SVP stellen sich hinter die Kritik der Auto-Lobby. Wie diese sprechen sie sich dafür aus, dass die bisherige Energieetikette beibehalten wird. Die CVP hingegen stellt sich hinter die neue Etikette.
Vorgesehen ab 2011
Bundesrat Moritz Leuenberger möchte die Umweltetikette für Neuwagen auf Anfang 2011 einführen. Gegenüber der bisherigen Energieetikette bewertet diese die Autos zusätzlich anhand von sogenannten Umweltbelastungspunkten. In diesen wird etwa auch der verursachte Lärm beim Fahren einberechnet. Die Umweltetikette soll den Kantonen als Bemessungsgrundlage dienen, wenn sie die Motorfahrzeugsteuern nach ökologischen Kriterien ausgestaltet wollen. (awp/mc/gh/24)