EU-Ausblick: Schwächer – China belastet – London geschlossen
Händler verwiesen auf die sehr schwachen chinesischen Festlandbörsen, was auch die Futures unter Druck bringe. Die US-Börsen hatten am Freitag uneinheitlich geschlossen, der Future auf den US-Leitindex gab seit dem europäischen Börsenschluss am Freitag um 0,73 Prozent nach. Ein Feiertag an der Börse in London dürfte das Handelsgeschehen unterdessen dämpfen. An der Konjunkturfront steht am Nachmittag noch der Einkaufsmanagerindex Chicago auf der Agenda.
Sanofi-Aventis stehen nach unterschiedlichen Nachrichten von der Jahrestagung der «European Society of Cardiology» (ESC) in Barcelona im Blick. Der französische Pharmakonzern erreichte mit einer höheren Dosis seines wichtigen Medikaments Plavix in einer grossangelegten Studie zur Behandlung des akutes Koronarsyndroms das primäre Studienziel nicht. Die hohe Dosis von 600 mg im Vergleich mit 300 mg Plavix habe in Bezug auf das primäre Ziel der Untersuchung wie Herzinfarkt keine statistische Signifikanz gezeigt, teilte Sanofi-Aventis mit. Dagegen senkt das noch in der Entwicklung befindliche Blutverdünnungsmittel «Otamixaban» im Vergleich mit einem Konkurrenzprodukt die Gefahr von kardiovaskulären Komplikationen.
Bei Acciona könnten spanische Presseberichte für Bewegung sorgen. Diesen zufolge bietet der Mischkonzern, der im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau sowie auf dem Immobiliensektor tätig ist, für vier Konzessionen in Kanada mit einem Gesamtwert von 3,3 Milliarden Euro.
In Frankreich sollten Bankentitel wie BNP Paribas, Societe Generale und Credit Agricole im Auge behalten werden. Frankreich erhielt laut Medienberichten von der Schweiz Namen und weitere Details zu 3.000 vermuteten Steuerflüchtlingen mit Bankkonten in der Schweiz.
Der finnische Kranhersteller Konecranes will in seiner Hauptversammlung die Zustimmung der Aktionäre zur Ausgabe von bis zu zwölf Millionen neuen Aktien gewinnen, was rund 19 Prozent der aktuell umlaufenden Aktienzahl entspricht. Als Grund nannte das Unternehmen, der Markt könnte «neue und interessante Fusions- und Übernahmemöglichkeiten» bieten. In Österreich konnte der Baukonzern Strabag seinen Nettogewinn im zweiten Quartal um 30 Prozent steigern und die Analystenschätzungen schlagen. Zudem bestätigte das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr.
An der Schweizer Börse sollten Roche und Lonza im Auge behalten werden. Die Biotech-Tochter des Schweizer Pharmakonzern, Genentech, baut ihre Kapazitäten für den Verkaufsschlager «Avastin» (Antikrebsmittel) aus. Genentech übernehme von Lonza die Zellkultur-Anlage in Singapur, teilten Roche und Lonza mit. Der Kaufpreis für die Anlage mit einer Produktionskapazität von 80.000 Litern betrage 290 Millionen US-Dollar (203 Mio. Euro). Hinzu komme eine Meilensteinzahlung von 70 Millionen Dollar. (awp/mc/ps/08)