CH-Eröffnung: Etwas leichter – wenig Impulse

Überdurchschnittlich verlieren Zykliker und Finanzwerte. Defensive Titel halten sich besser als der breite Markt. Insgesamt rechnen Marktteilnehmer aber mit einem eher ruhigen Handelstag – nicht zuletzt weil der Börsenplatz London aufgrund des «Summer Bank Holiday» geschlossen bleibt. Impulse werden allenfalls am Nachmittag vom Index der Einkaufsmanager aus Chicago für den August erwartet.


Das SMI-Index der Blue Chips sinkt bis um 09.30 Uhr um 0,16% auf 6’201,65 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,09% auf 960 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,09% auf 5’340,99 Zähler ein.


Die zuletzt stark gelaufenen Zykliker werden am Berichtstag überdurchschnittlich verkauft. So sinken ABB um 1,3% und Holcim um 0,9%. Richemont (-0,2%) und Swatch (-0,1%) haben sich nach frühen Verlusten etwas erholt. Aus dem SLI sind vor allem Givaudan (-1,3%) von Abgaben betroffen.


UBS verharren bei 19,41 CHF. Die Grossbank ist nach dem US-Vergleich offenbar wieder interessant für Grossinvestoren und hat mit der Capital Group Companies einen neuen Grossaktionär aus den USA erhalten. Die Investment-Gesellschaft mit Hauptsitz aus Los Angeles hält eine Beteiligung von 4,38%.


Credit Suisse (-1,6%) und Julius Bär (-0,7%) geben indes stärker als der Gesamtmarkt nach. Spitzenmanager der beiden Institute hatten sich am Wochenende zuversichtlich gezeigt, dass sie nicht das Opfer einer Hexenjagd der US-Behörden à la UBS werden. In einem Interview mit der «Financial Times» hat sich in diesem Zusammenhang sowohl der CS Private Banking-Chef, Walter Berchtold, als auch der CEO der Bank Julius Bär, Boris Collardi, optimistisch gezeigt.


Die Aussagen wurden am Sonntag publiziert – nur wenige Stunden bevor der französische Haushaltsminister Eric Woerth bekanntgab, er habe die Namen von 3’000 steuerpflichtigen Inhabern von Schweizer Bankkonten erhalten. Ein Teil der Bankkonten stehe «höchstwahrscheinlich» im Zusammenhang mit Steuerflucht, sagte Woerth.


Dem Trend nach unten können sich auch defensive Werte wie Swisscom (-0,1%) und Novartis (-0,3%) mehr oder weniger entziehen. Nestlé gewinnen gar 0,8%.


Roche notieren 0,2% tiefer. Der Pharmakonzern, respektive dessen US-Einheit Genentech, hat von Lonza eine Produktionsanlage in Singapur erworben und wird dort seinen Verkaufsschlager Avastin herstellen. Beobachtern zufolge kommt dieser Entscheid wenig überraschend, hatte doch Genentech eine Option für den Erwerb der Anlage. Lonza notieren im SLI mit plus 0,4%. Analysten sprechen von guten Neuigkeiten für Lonza: Die Transaktion verlaufe wie geplant.


Der breite Markt konnte im Gegensatz zum Haupttableau einmal mehr mit News aufwarten. Mit ihren Halbjahreszahlen überzeugt haben Metall Zug (+2,7) und Jelmoli (+0,5%), während Swiss Prime Site (-1,4%) und Precious Woods (-5,8%) nach der Ergebnispublikation zurückbuchstabiert werden.


Metall Zug hat zwar seine Prognosen für den Umsatz und den EBIT im laufenden Jahr etwas reduziert. Analysten sehen jedoch keinen Anlass zu Schätzungsanpassungen, da das bessere Nettofinanzergebnis die schwächere operative Entwicklung ausgleichen werde.


Einen veritablen Kurssprung von 68,3% vollziehen Norinvest. Ein in den letzten Wochen stark beachteter Kolumnist einer Schweizer Sonntagszeitung hat den Titel als «must buy» der Woche bezeichnet. Bis dato wurden mehr als 80’000 Stücke umgesetzt, bei einem normalen Tagesvolumen von 2’400 in den letzten Monaten.


AFG steigen um 8,1%, nachdem Konzernchef und Mehrheitseigner in einem Zeitungsinterview das Ende der Talfahrt angekündigt hatte. (awp/mc/ps/14) 

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