Japan: Arbeitslosenquote auf Rekordhöhe

Auf 100 Jobsuchende kamen nur noch 42 offene Stellen. Zwar scheint die schlimmste Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit in Japan nach massiven Konjunkturprogrammen der Regierung überwunden. Die drastisch verschlechterte Arbeitsmarktlage dürfte jedoch das Verhalten der Wähler bei der Unterhauswahl an diesem Sonntag mit beeinflussen. Dabei droht der seit mehr als einem halben Jahrhundert fast ununterbrochen herrschenden Regierungspartei LDP des unbeliebten Ministerpräsidenten Taro Aso eine schwere Niederlage. Umfragen deuten auf einen historischen Sieg der oppositionellen Demokratischen Partei DPJ von Yukio Hatoyama hin, der dann neuer Premier werden dürfte.


Private Konsumausgaben fallen im Juli stärker als erwartet
Derweil sind in Japan die Konsumausgaben im Juli stärker als erwartet gesunken. Auf Jahressicht seien die Ausgaben der privaten Haushalte preisbereinigt um 2,0 Prozent gefallen, teilte die Regierung am Freitag in Tokio mit. Experten hatten indes mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Im Juni und Mai waren die Konsumausgaben noch gestiegen, nachdem sie zuvor in der Wirtschaftskrise länger als ein Jahr lang gesunken waren. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Konsumausgaben im Juli saisonbereinigt um 1,3 Prozent.


Verbraucherpreise mit Rekordrückgang im Juli
In Japan sind die Kernverbraucherpreise im Juli so stark gesunken wie noch nie. Im Jahresvergleich seien die Kernverbraucherpreise um 2,2 Prozent gefallen, teilte die japanische Regierung am Freitag in Tokio mit. Im Juni waren die Preise zum Vorjahr noch um 1,7 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Kernverbraucherpreise um 0,1 Prozent. Bei der Kernrate werden schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt. Die Gesamtinflationsrate lag im Juli wie die Kernrate bei minus 2,2 Prozent.  (awp/mc/ps/11)

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