CH-Eröffnung: Schwächer – Oerlikon unter Druck
Bereits in den USA sind die wichtigsten Indizes am Vorabend bis Handelsschluss von den Tageshöchstständen zurückgenommen worden und in Asien gerieten die Aktien in der Folge unter Druck. Am Nachmittag könnte die Bekanntgabe des Case-Shiller-Hauspreisindex Juni sowie der Index des Verbrauchervertrauens August den Handel beleben.
Bis um 09.30 verliert der SMI 0,51% auf 6’163,03 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index sinkt um 0,64% auf 948,96 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,51% auf 5’302,52 Punkte.
Am ausgeprägtesten sind die Gewinnmitnahmen bei Finanzaktien und Zyklikern. «An schwachen Tagen kommen die Zykliker und die Finanzwerte, die an starken Tagen besonders zugelegt haben, wieder zurück», zeigt sich ein Händler von der Entwicklung wenig überrascht.
Unter grösserem Abgabedruck stehen OC Oerlikon (-3,0%), nachdem für das erste Halbjahr ein Nachfragerückgang und ein Verlust ausgewiesen werden musste. Der Verwaltungsrat hat die Konsequenzen daraus gezogen und den CEO ausgewechselt. Nach einem knapp gehaltenen Börsenstart rutschten die Titel deutlich in die Verlustzone ab, konnten sich allerdings von den Tiefst wieder etwas lösen.
Die Halbjahreszahlen werden von Analysten als «durchzogen» beurteilt. Positiv wurde der höher als erwartete Auftragseingang bei Oerlikon Solar erwähnt. Dagegen hätten Sondereffekte den Konzernverlust geschmälert. Allerdings hätten die Titel in den vergangenen Handelsessionen stark zugelegt, womit nun die Gewinnmitnahmen deutlicher als bei der Konkurrenz ausfallen, hiess es.
Andere konjunkturabhängige Aktien, wie Nobel Biocare (-1,9%), Swatch (-2,3%) oder ABB (-1,1%) verlieren ebenfalls deutlich an Wert.
Zu den grössten Verlierern zählen aber auch die Banken. So geben etwa Julius Bär um 3,2%, UBS um 1,9% und CS um 0,9% nach. In Versicherungspapieren wie Bâloise (-1,0%) oder Swiss Re (-0,6%) werden ebenfalls Gewinne mitgenommen. Dabei profitieren Swiss Re kaum von der Kurszielerhöhung durch JP Morgan. Entgegen den Branchentrend legen Swiss Life (+0,4%) am Tag vor der Halbjahrespublikation weiter zu.
Uneinheitlich tendieren die defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,4%), Novartis (-0,2%) und Roche (+0,4%). Die Meldung der US-Gesundheitsbehörde FDA zum Roche-Diätmedikament Xenical, hat bislang den Kurs des Genussscheins kaum gedrückt. Bei Xenical wird die Sicherheit mit Blick auf Lebererkrankungen von der FDA untersucht.
Petroplus steigen um 0,8%. Merrill Lynch hat das Rating auf «Buy» von «Neutral» angehoben.
Im breiten Markt haben eine Reihe von Unternehmen Zahlen publiziert. Am stärksten reagieren derzeit Dätwyler (-5,1%) und Komax (-4,6%) auf die Nachrichten. Dätwyler verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlichen Nachfrage- und Gewinneinbruch. Komax ist im ersten Halbjahr in die Verlustzone gerutscht und erwartet auch im H2 einen Verlust.
Nach Zahlen stehen auch Charles Vögele (-4,0%) stark unter Druck. Das Bekleidungsunternehmen weist im Halbjahr einen Verlust aus und will nach den diversen Veränderungen im Management die Strategie überprüfen.
Die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli geben um 2,1% nach. VP Bank verlieren nach dem Halbjahresausweis 3,7% und Perrot Duval 2,4%. Dagegen legen Rätia Energie (PS +4,3%), Newave (+1,3%), CFT (+0,7%) oder Mobimo (+0,3%) nach Zahlen zu. (awp/mc/pg/18)