CH-Schluss: Kaum verändert – OC Oerlikon mit roter Laterne
Im Fokus der Anleger standen insbesondere OC Oerlikon nach dem CEO-Abgang und der vorgezogenen Halbjahrespublikation.
Kurzzeitige Unterstützung erhielt der Aktienmarkt am Nachmittag von erneut besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten sowie von der Amtszeitverlängerung für Fed-Präsident Ben Bernanke. Analysten zufolge ist die erneute Nomination von Bernanke in der aktuell unsicheren Wirtschaftslage die richtige Entscheidung.
Bei Börsenschluss notierte der SMI kaum verändert bei +0,10% auf 6’200,85 Punkten (Tagestief: 6’145,69, -hoch: 6’222,27). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index schloss bei +0,02% auf 955,25 Punkten und der breite Gesamtmarkt (SPI) bei +0,08% auf 5’333,52 Punkte.
Die grössten Gewinne sicherten sich im SMI/SLI Petroplus (+6,8%), nachdem Merrill Lynch das Rating auf «Buy» von «Neutral» angehoben hat.
Mit an der Tabellenspitze schlossen die Assekuranzen Swiss Life (+3,1%) und Baloise (+2,0%). Swiss Life wird am morgigen Mittwoch die Zahlen zum ersten Halbjahr ausweisen, Baloise folgt am Donnerstag. Etwas weniger Schwung als die Branchenkolleginnen zeigten ZFS (+1,0%) und Swiss Re (+0,7%).
Auch Sonova (+1,7%), ABB (+1,7%) oder Swisscom (+1,2%) waren deutlich gefragt. Bei ABB verwiesen Marktbeobachter auf eine Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch, bei Swisscom auf freundliche Vorgaben des europäischen Telekommunikationssektors.
Mit zeitweise grösseren Aufschlägen stützen die Pharmaschwergewichte Novartis (+1,0%) und Roche (+0,7%) den Markt. Nestlé (-0,7%) lasteten dagegen mit Abgaben auf dem Markt.
Als grösste Verlierer unter den Blue-Chips schlossen OC Oerlikon (-10,3%) nach den vorgezogenen Zahlen. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz beim Technologieunternehmen erneut deutlich ein und das Konzernergebnis blieb weiter in den roten Zahlen. Als Konsequenz davon wird der CEO ausgewechselt. Dies werteten Analysten als Zeichen für die schwierige Situation, in der sich das Unternehmen befindet.
Deutlich verkauft wurden auch die Bankenwerte Julius Bär (-4,3%), CS (-1,0%) und UBS (-0,9%). Händler begründeten die Abgaben in erster Linie mit Gewinnmitnahmen.
Swatch (-1,5%) litten Beobachtern zufolge unter einer negativen Unternehmensstudie seitens der Royal Bank of Scotland.
Im breiten Markt verloren VP Bank nach Halbjahreszahlen 6,6%. Dabei habe vor allem der Neugeldabfluss enttäuscht, hiess es. Dätwyler sanken ebenfalls nach Zahlen um 1,9%. Dass Dätwyler die Konjunkturflaute zu schaffen mache, sei keine Überraschung, meinten Beobachter. Komax verloren 5,3%. Das Unternehmen ist im ersten Halbjahr in die Verlustzone gerutscht und erwartet auch im zweiten Semester einen Verlust. Lindt & Sprüngli (PS) gaben um 3,2% nach; der Hersteller von Premium-Schokolade blieb mit seinem Umsatz sowie dem organischem Wachstum im ersten Semester etwas hinter den Erwartungen zurück.
Dagegen schlossen Rätia Energie (PS +7,7%), Newave (+2,6%) und Charles Vögele (+4,0%) nach Zahlen auf der Gewinnerseite.
Die grössten Aufschläge sicherten sich bei Handelsschluss aber New Value (+12,7%) oder Ci Com (+12,2%), die grössten Verluste gingen zu Lasten von Perrot Duval (-9,6%) oder Redit (-6,0%). (awp/mc/pg/30)