Zehnder: Umsatz sinkt im 1. Halbjahr um 6 Prozent – Rückgang dürfte sich verstärken
Der Umsatz ging in der Berichtsperiode um 6% auf 207,0 (VJ 219,2) Mio EUR zurück, organisch und währungsbereinigt betrug die Abnahme 5%. Das operative Ergebnis (EBIT) wurde mit 15,5 (VJ 18,4) Mio EUR ausgewiesen, der Reingewinn mit 10,0 Mio EUR. EUR. Im Vorjahr hatte aufgrund von Sonderkosten im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Aluminiumgeschäft ein Reinverlust von rund 9 Mio EUR resultiert, wie der Hersteller von Heizkörpern und Komfortlüftungen am Freitag mitteilte.
Leicht über den Erwartungen
Damit hat Zehnder die Schätzungen der Analysten (leicht) übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 205 Mio, für den EBIT bei 13,2 Mio und für den Reingewinn bei 9 Mio EUR.
Umsatzsteigerung im Bereich Komfortlüftungen
Im Bereich Komfortlüftungen konnte der Umsatz um 11% gesteigert werden, im Bereich Heizkörper ging er dagegen um 7% und im Segment AsiaAmerica um 22% zurück. Die Auswirkungen der Rezession auf die Umsatzentwicklung seien damit bisher relativ moderat, da das Geschäft der Gruppe spätzyklisch sei, heisst es. Der Umsatz der ersten Jahreshälfte habe zu einem grossen Teil auf Projekten basiert, welche vor der Krise begonnen worden seien.
Der Anteil der Komfortlüftungen am Gesamtgeschäft hat sich weiter vergrössert und beträgt nun 27% des Gesamtumsatzes (Vorjahr 23%). Die Bedeutung der Region AsiaAmerica ging dabei leicht zurück auf rund 8%. Der Bereich Heizkörper bleibt mit knapp zwei Drittel des Umsatzes das grösste Geschäftsfeld.
Massive Umsatzrückgänge in UK, Spanien und Italien
In den beiden wichtigsten Absatzmärkten Frankreich und Deutschland, aber auch in Holland und den USA, lag der Umsatz den Angaben zufolge leicht unter Vorjahr. Massive Rückgänge seien dagegen in UK, Spanien und Italien zu verzeichnen gewesen. In weiteren wichtigen Märkten wie der Schweiz, Polen und Belgien ergaben sich gar deutlichen Umsatzsteigerungen. Das Geschäftsvolumen in China wiederum sei deutlich unter Vorjahr gelegen, bedingt durch Vorholeffekte im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen.
EBIT-Marge sinkt von 8,4 auf 7,5 Prozent
Die EBIT-Marge blieb trotz des rückläufigen Volumens bei den Heizkörpern «relativ stabil» bei 7,5% (VJ 8,4)%. Dies wird u.a. mit verschiedenen Massnahmen zur Kostenreduktion begründet. Dadurch seien insbesondere beim Vertriebs- und Verwaltungsaufwand deutliche Einsparungen erzielt worden. Der Personalbestand per Mitte 2009 lag mit rund 2’900 Mitarbeitenden knapp 6% unter Vorjahr bzw. knapp 4% unter dem Stand von Ende 2008. Dank der starken Wettbewerbsposition in den Märkten habe Zehnder aber auch die Verkaufspreise in diversen Märkten erhöhen können.
Situation bleibt äusserst schwierig – sehr vorsichtige Prognose
Bezüglich Ausblick gibt sich das Unternehmen sehr vorsichtig. Eine Prognose für das Gesamtjahr sei «weiterhin äusserst schwierig», heisst es. Neben der unsicheren konjunkturellen Entwicklung erschwere die Kurzfristigkeit des Geschäftes verlässliche Vorhersagen. In der Vergangenheit sei das zweite Semester jeweils umsatzstärker gewesen. Ob sich dieses Muster jedoch auch 2009 wiederhole und wie weit dieser saisonale Effekt den konjunkturell bedingten Rückgang abfedern könne, bleibe schwer abzuschätzen.
Zehnder geht aber davon aus, dass sich der Umsatzrückgang im zweiten Semester weiter verstärken wird und auch 2010 – bedingt durch den spätzyklischen Charakter – «sehr anspruchsvoll» werde. Wachstum wird «frühestens» im Jahr 2011 wieder erwartet. Das Unternehmen gibt sich aber überzeugt, «gestärkt aus der aktuellen Krise» hervorzugehen. (awp/mc/pg/03)