EZV: Aussenhandel schrumpft im Juli weiter
Der Handelsbilanzüberschuss verharrte mit +2’347 Mio CHF insgesamt praktisch auf dem Vorjahresniveau, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.
Exporte um 16 Prozent zurückgegangen
Die Exporte sanken im Juli um 16,0% (real -15,1%) auf 16,3 Mrd CHF. Die Preise der Exportgüter gingen um 1,1% zurück. Wird der Pharmabereich ausgeklammert, resultierte ein Preisrückgang von 1,7% (real -14,5%). Alle Branchen mussten einen Rückgang der Ausfuhren hinnehmen, wobei die Metallindustrie mit einem Rückgang von 35% weiterhin am stärksten betroffen war. Auch die Maschinen und Elektronikindustrie (-27,6%), die Textilindustrie (-26,6%), die Uhrenindustrie (-25,9%) und die Kunststoffindustrie (-25,4%) mussten kräftig Federn lassen. Die kleinsten Rückgänge verzeichneten die Nahrungs- und Genussmittel (-5,8%) und die Chemische Industrie (-4,5%).
Ausfuhren nach China auf Vorjahresniveau
Nach Ländern sanken die Lieferungen nach Europa mit -18,8% am stärksten. Der Versand nach China hielt sich dagegen auf dem Vorjahresniveau, während einige Länder sogar mehr Schweizer Waren abnahmen: Dazu gehören Griechenland, Kanada und Japan mit Zuwächsen von 4 bis 10%, Saudi-Arabien und Mexiko mit rund einem Drittel und Ägypten und Vietnam mit starken Zuwächsen.
Importgüter 5 Prozent günstiger
Die Importe gingen um 18,3% (real -14,0%) auf 13,9 Mrd CHF zurück, wobei es in allen Verwendungszweckgruppen zu Rückgängen kam. Die Importgüter verblilligten sich um 5,0%, vor allem wegen der stark gesunkenen Energiepreise (-38,8%). Am stärksten fiel der Importrückgang denn auch bei den Energieträgern (-34,7%) aus. Auch bei den Rohstofffen und Halbfabrikaten (-28,9%) sanken die Einfuhren stark.
Höhere Einfuhren aus Amerika
Im Plus waren die Importe aus Amerika dank Mehreinfuhren von Chemikalien aus Mexiko und Kanada. Die Bezüge aus der EU sanken um 18,5%. Am stärksten sanken die Einfuhren aus Afrika, was hauptsächlich auf den Rückgang der Importe aus Libyen (Erdöl) zurückzuführen war. Im Zeitraum von Januar bis Juli verringerten sich die Exporte nominal um 15,6% auf 105,2 Mrd CHF, die Importe um 16,4 Prozent auf 93,9 Mrd CHF.
Uhrenexporte Juli um über ein Viertel rückläufig
Biel (awp) – Die Schweizer Uhrenexporte sind im Juli gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat um 25,9% auf 1’191,5 Mio CHF zurückgegangen. Real betrug die Abnahme 26,5%, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) am Donnerstag mitteilte. Die Exporte von Armbanduhren sanken wertmässig um 25,4% auf 1’125,2 Mio CHF. Die Stückzahl reduzierte sich um 25,1% auf 1,8 Mio. In der Kategorie «andere Produkte» fielen die Exporte um 33,7% auf 66,3 Mio CHF.
Hochpresige Uhren weniger gefragt
Der Umsatz mit Golduhren (-31,3%) war im Exportgeschäft nach wie vor stark rückläufig. Derweil gaben Stahl- (-26,0%) und zweimetallige Produkte (-25,2%) etwas weniger deutlich nach. Gar einen leichten Anstieg habe die Kategorie «Andere Metalle» (+3,2%) verzeichnet, so die Mitteilung weiter. Die Exporte nach Hong Kong sanken um deutliche 31,7% auf 173,7 Mio CHF. Noch stärker fiel der Rückgang in die USA (-39,2% auf 135,7 Mio CHF) aus. Die Exportzahlen für China sanken um 21,8% auf 72,4 Mio CHF.
Euopäische Märkte etwas robuster
Dagegen hätten sich die europäischen Märkte für die Schweizer Uhrenindustrie etwas robuster gezeigt, schreibt der Verband weiter. Die Exporte nach Frankreich gingen um 9,6% auf 102,1 Mio CHF zurück, jene nach Deutschland gar nur um 5,5% auf 75,0 Mio CHF. In Italien betrug der Rückgang 14,3% auf 88,1 Mio CHF. In den Monaten Januar bis Juli sanken die Uhrenexporte kumuliert um 26,3% auf 7’293 Mio CHF (real: -26,9%). (awp/mc/ps/13)