Schulthess mit weniger Umsatz und Gewinneinbruch
Der Umsatz verringerte sich in der Berichtsperiode um 13,6% auf 162,0 (VJ 187,5) Mio CHF und der EBIT um 24,5% auf 15,7 (20,8) Mio CHF. Dabei bildete sich die EBIT-Marge auf 9,7 (11,1)% zurück, wie das in der Wasch- sowie der Kälte- und Wärmetechnik tätige Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Reingewinn schrumpfte um 24,4% auf 11,4 (15,0) Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schulthess die Prognosen der Analysten klar verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 175,4 Mio, für den EBIT bei 20,7 Mio und für den Reingewinn bei 15,0 Mio CHF.
Wärmetechnik mit Umsatzwachstum und höherem EBIT
Die Hauptsparte Wärmetechnik hat den Umsatz um 10,1% auf 81,8 Mio CHF und den EBIT um 19,3% auf 10,1 Mio CHF gesteigert. Die Steigerung sei vor allem auf das starke Wärmepumpengeschäft zurückzuführen, was vor allem in den Märkten Deutschland, Schweiz und Frankreich zu zweistelligem Wachstum geführt habe. Während die Verkäufe in allem westlichen Märkten gesteigert werden konnten, blieb die Nachfrage in den östlichen Märkten unterdurchschnittlich. Einen leichten Umsatzrückgang hatte der Teilbereich kontrollierte Wohnungslüftung zu verzeichnen. Weiter profitierte die Sparte von einem Überhang des Auftragsbestandes aus dem Jahre 2008, wogegen sich die Auftragseingänge im ersten Semester 2009 auf dem Niveau des Vorjahres hielten.
Umsatzeinbruch im Bereich Kältetechnik
Die Kältetechnik, welche vorwiegend im Anlagenbau tätig ist, verzeichnete dagegen ein Umsatzminus von 48,5% auf 26,6 Mio CHF, während der EBIT auf -0,5 Mio CHF in die rote Zone fiel. Die Verkäufe gingen sowohl im Anlagenbau als auch im Gerätebau markant zurück, weil die Sparte stark von der Entwicklung in der Maschinenbauindustrie abhängt. Das OEM-Geschäft mit beispielsweise der Medizintechnik und der Servicebereich hätten sich im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Für das zweite Semester erwartet Schulthess hier aber dank der eingeleiteten Sparmassnahmen verbunden mit einer tief greifenden Restrukturierung eine Verbesserung des Ergebnisses.
Waschtechnik: Talsohle bei internationalen Umsätzen erreicht
Der Umsatzrückgang der Sparte Waschtechnik fiel im Vergleich dazu moderat aus: -5% auf 53,6 Mio CHF, bei einem positiven EBIT von 7,3 Mio CHF. Dieser Rückgang sei vor allem auf den rückläufigen Export des gewerblichen Sortiments zurückzuführen. Die Talsohle bei den internationalen Umsätzen dürfte zwar erreicht sein, der Vorjahresumsatz werde im Gesamtjahr aber nicht erreicht. Dank eines Kostensenkungsprogramms soll die Sparte Waschtechnik im zweiten Semester ein Verbesserung der EBIT-Marge bei tieferem Umsatz und Ertrag als im Vorjahr erreichen.
Ausblick vorsichtiger
Für das Gesamtjahr zeigt sich Schulthess insgesamt weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten. Im Jahr 2009 sei mit einer «eher rückläufigen» Entwicklung zu rechnen. Trotz Wirtschaftkrise sei man aber optimistisch, mittelfristig die Wachstumsziele zu erreichen. Die Gruppe werde nach dem Geschäftsjahr 2009 mit der Strategie, welche auf der Nutzung erneuerbarer Energien basiere, weiterhin Wachstum erzielen. Im kommenden Geschäftsjahr sei mit einer Belebung des Geschäfts zu rechnen.
Im März ging Schulthess für 2009 noch von einem «leichten organischen Wachstum» aus. Ende Mai musste CEO Artur Rodecker in einem Interview dann einräumen, dass die Rezession auch Schulthess erfasst habe. In einzelnen Geschäftsbereichen sei eine Stagnation oder gar ein Rückgang festzustellen, hiess es damals. (awp/mc/pg/01)