CH-Schluss: Fester – Erholung nach Verlusten des Vortages
Insgesamt sei die Lage vor dem Hintergrund anhaltender Konjunktursorgen aber nicht fundamental verändert, hiess es weiter.
In den USA waren die Zahlen zu den Baubeginnen und -genehmigungen Juli wie auch die Erzeugerpreise Juli unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen. Ökonomen hatten bei den Immobiliendaten den dritten Anstieg in Folge erhofft, was als Trendwende zu werten gewesen wäre, so ein Marktbeobachter. Bei den Erzeugerpreisen habe sich der Rückgang der Benzinpreise dämpfend ausgewirkt.
Der Schweizer Leitindex SMI gewann bis zum Schluss 1,19% auf 5’953,75 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,23% auf 906,79 Zähler zu und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,10% auf 5’124,09 Punkte.
An der Spitze von SMI/SLI schlossen die Valoren von Swiss Re (+5,3%). Marktteilnehmer verwiesen dabei auf Käufe aus dem Ausland. Auslöser dafür sei ein Kommentar eines Analysten aus dem Hause J.P.Morgan. Der Analyst vergleicht dabei die Eigenkapitalrendite und die Bewertung des Rückversicherers mit jener anderer europäischer Mitbewerber. Dabei seien die Analysten auf einen theoretischen fairen Wert von 65 CHF gekommen, was für Fantasie im Titel gesorgt habe, so ein Händler.
Die weiteren Assekuranzen legten weniger stark zu. Bâloise (-0,1%) schlossen gar im Minus. ZFS (+0,4%) und Bâloise hätten am Montag aber auch weniger stark eingebüsst, meinte ein Händler.
Zu den grössten Gewinnern gehören auch Bankentitel. Julius Bär stiegen um 3,9%, Credit Suisse 3,5% und UBS 2,6%. Die Zeitung «Blick» meldete heute, die Eidgenossenschaft werde gleichzeitig mit den Eckwerten des UBS-Vergleichs mit den USA auch ihren Ausstieg bei der Grossbank bekannt geben. Die Zeitung bezog sich dabei auf Insider.
Nestlé (+1,0%) profitierten von einer Tradingempfehlung durch die Analysten der Deutschen Bank. Nestlé sei von den vier grossen Nahrungsmittelkonzernen am günstigsten, so der Kommentar. Der Markt habe auf die Entwicklung beim internen Realwachstum des ersten Semesters übertrieben reagiert.
Roche (+0,8%) waren nach der Vorlage einer Phase-III-Studie zu Avastin gefragt. Gemäss der Studie erreichte Avastin in Kombination mit einer Reihe von verschiedenen Chemotherapien den primären Endpunkt bei Patientinnen mit vorbehandeltem fortgeschrittenen HER2-negativem Burstkrebs. Analysten sprachen von einer positiven Nachricht für den Pharmakonzern. Novartis (+0,5%) konnten etwas weniger zulegen.
Mit Verlusten schlossen am heutigen Handelstag lediglich noch Richemont (-0,9%). Marktteilnehmer beobachteten beim Luxusgüterhersteller Umschichtungen zu Gunsten von Swatch (+2,2%). Swatch sei deutlich besser positioniert und könne damit der Konkurrenz möglicherweise Marktanteile streitig machen, so ein Analyst.
Aus der zweiten Reihe gab es eine ganze Flut an Unternehmenszahlen. Dabei konnten die Valoren von PSP Swiss Property (+2,0%), Cham Paper Group (+2,6%), Forbo (+3,2%), Tornos (+2,9%) und Feintool (+1,5%) von den vorgelegten Zahlen und Informationen profitieren. Myriad (+0,9%) legten nach einem Auftrag für die USSD-Plattform in Tschechien zu.
Abschläge nach der Zahlenpublikation gab es indes für Schindler (N -1,1%; PS -1,0%), Schulthess (-0,9%), Swisslog (-1,2%) und Galenica (-3,8%). Infranor Inter blieben den ganzen Tag ungehandelt.
Sulzer (+0,7%) verzeichneten ebenfalls leichte Gewinne. Das Unternehmen führt am Abend eine ausserordentliche Generalversammlung für Neuwahlen des Verwaltungsrates durch. (awp/mc/pg/27)