CH-Schluss: Verluste – Konjunktursorgen belasten

Dies verlautete aus Marktkreisen. Druck kam später zudem von der Wall Street. Die Skepsis über eine Erholung der Weltwirtschaft sei wieder zurück, lautete der Tenor. Daran hätten auch die überraschend deutlich aufgehellten Geschäftsaussichten im US-Bundesstaat New York im August nichts geändert. Notenbank und Finanzministerium informierten in Amerika am Nachmittag indes über eine Verlängerung des TALF-Programms bis 31. März 2010.


Das Blue-Chip-Barometer SMI büsste bis zum Handelsschluss 1,70% auf 5’883,70 Stellen ein. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index verlor 1,95% auf 895,74 Punkte und der breite Gesamtmarkt – gemessen am SPI – 1,69% auf 5’068,29 Zähler.


Swatch (-6,8%) litten am Tabellenende unter starkem Verkaufsdruck. Als Auslöser nannten Händler Rückstufungen durch die Deutsche Bank und Cheuvreux. Ende der Vorwoche hatte der Bieler Uhrenkonzern zudem nach überraschend guten Halbjahreszahlen an der Börse um fast 13% zugelegt. Richemont verloren 2,8%.


Auch die Finanztitel wurden von den Anlegern tiefergestellt. UBS gaben um 3,7% ab, Swiss Life um 3,4%, Credit Suisse um 3,8% und Julius Bär um 4,3% nach. Bestimmendes Thema bei der UBS war weiterhin der Steuerstreit in den USA. Berichten in der Sonntagspresse zufolge muss die Grossbank Daten von 5’000 US-Kunden an die Steuerbehörden überweisen. Von einer Busse dürfte die Bank demnach verschont bleiben.


Bei Swiss Re (-3,6%) wurde als Belastungsfaktor auch die Hurrikan-Saison in der Karibikregion und im Südosten der USA genannt. Bâloise (-1,2%) und ZFS (-1,4%) hielten sich etwas besser. Letztere hätten teilweise von Umschichtungstransaktionen innerhalb der Branche profitiert, hiess es am Markt.


Bei Adecco (-3,3%) verwiesen Händler auf verhaltene Aussagen des Konkurrenten Michael Page zum dritten Quartal. Die Firmenverantwortlichen berichten von einem weiterhin schwachen Marktumfeld.


Die Schwergewichte Roche (-1,1%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (-1,1%) blieben von Abgaben ebenfalls nicht verschont. Am Freitagabend hatte Roche auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde FDA vor Gesundheitsrisiken in Verbindung mit dem Medikament CellCept gewarnt. Novartis informierte über die US-Zulassung für das Medikament Extavia zur Behandlung von Multipler Sklerose.


An der Spitze im SMI/SLI gingen Nobel Biocare (+0,9%) aus dem Handel. Merrill Lynch hatte die Titel in die «Europe 1 Liste» mit dem Prädikat «Buy» aufgenommen. Daneben hielten sich nur noch Givaudan (+0,1%) im Plus, gefolgt OC Oerlikon (-0,1%). Die Solar-Sparte erhielt in Russland einen Grossauftrag.


Im breiten Markt gaben Santhera (-4,7%) nach. Das Spezialitätenpharmaunternehmen informierte über die Akquisition der finnischen Oy Juvantia Pharma Ltd durch Ausübung einer Übernahmeoption.


Vor den für morgen Dienstag angekündigten Geschäftszahlen verbuchten Cham Paper Group (-4,6%), Tornos (-2,9%), Feintool (-2,4%) und Galenica (-2,8%) deutliche Abschläge. Sulzer verloren 3,3% vor der anstehenden ausserordentlichen Generalversamlung. Arpida (+4,6%) waren gefragt, der Biopharmakonzern legt am Mittwoch Resultate vor. (awp/mc/ps/31)

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