US-Schluss: Verluste – P&G weiten Minus aus, Daten
Der weltgrösste Konsumgüterkonzern hatte am Mittwoch einen enttäuschenden Ausblick präsentiert und daraufhin bereits etwa 3 Prozent verloren. Die neuerlichen Verluste bei den P&G-Titel hätten den Dow Jones ebenso unter Druck gesetzt wie die Abschläge bei einigen Rohstoffwerten, sagten Börsianer. Gewinne bei mehreren Finanztiteln und gute Konjunkturdaten jedoch hätten das Minus in Grenzen gehalten, hiess es. In den Vereinigten Staaten war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als gedacht gesunken.
Der US-Leitindex fiel schliesslich um 0,27 Prozent auf 9.256,26 Zähler, nachdem er bereits am Mittwoch um 0,42 Prozent gesunken war. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,56 Prozent auf 997,08 Punkte nach. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index genau 1,00 Prozent auf 1.973,16 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,88 Prozent auf 1.600,29 Punkte nach unten.
Die P&G-Aktien beendeten den Handel am Dow-Ende mit einem Abschlag von 4,54 Prozent auf 51,46 US-Dollar. Die Anleger rieben sich weiterhin an dem Umsatzausblick des Konsumgüterherstellers, sagten Händler. Auch die neue Preispolitik bereite ihnen Sorge. Dieser negativen Grundstimmung konnten sich die Papiere des Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson ebenfalls nicht entziehen. Sie gaben um 0,86 Prozent auf 59,93 Dollar nach. Darüber hinaus wurden Papiere von Ölkonzernen angesichts des gesunkenen Preises für das «schwarze Gold» gemieden. Chevron verloren 0,77 Prozent auf 69,25 Dollar, und Exxon sanken um 0,43 Prozent auf 69,73 Dollar.
Titel von Cisco Systems aber erholten sich von ihren anfänglichen Abschlägen und rückten am Ende um 0,63 Prozent auf 22,29 Dollar vor. Der Chef des Netzwerausrüsters, John Chambers, hatte nach der Vorlage der Quartalszahlen gesagt, er rechne trotz eines zuletzt erneut heftigen Gewinneinbruchs mit einem Ende der Talfahrt.
Finanzwerte entwickelten sich uneinheitlich. So verloren JPMorgan 2,47 Prozent auf 40,75 Dollar. Händlern zufolge hatten am Markt Gerüchte die Runde gemacht, wonach die unabhängige Analystin Meredith Whitney zu Gewinnmitnahmen bei Finanztiteln rät. Die Expertin hatte sich vor zwei Jahren mit einer skeptischen Studie zur Citigroup einen Namen gemacht.
Die Aktien des Kreditkartenanbieters American Express aber kletterten um 3,13 Prozent auf 31,31 Dollar. Citigroup-Analyst Donald Fandetti hatte die Papiere auf eine Empfehlungsliste gesetzt. Ihm zufolge könnte das Unternehmen mit Blick auf seine Kreditprobleme nun «über dem Berg» sein. Papiere des Anleihenversicherers MBIA schnellten gar um 11,93 Prozent auf 6,19 Dollar in die Höhe. Das Unternehmen senkt seine Risikovorsorge.
Der Medienkonzern News Corporation des Multimilliardärs Rupert Murdoch stürzte derweil wegen hoher Abschreibungen auf das Internet-Geschäft im vergangenen Quartal in die roten Zahlen. Allerdings will das Unternehmen im Internet alle Nachrichtenangebote kostenpflichtig machen. Die Aktien gewannen 0,76 Prozent auf 10,66 Dollar. Auf den Einkaufszetteln der Investoren standen auch die Anteilsscheine von Gap, die um 8,17 Prozent auf 18,14 US-Dollar hochsprangen. Der Bekleidungs-Einzelhändler hatte mit seinem Gewinn je Aktien im zweiten Quartal positiv überrascht. (awp/mc/pg/33)