CH-Verlauf: Gehalten – Roche und Nestlé stützen, Novartis drückt

Seither bewegt sich der Markt in einer engeren Bandbreite um den Vortagesschlussstand. Ein einheitlicher Trend lässt sich dabei auch bei Titeln aus derselben Branche nicht feststellen. So legen unter den Indexschwergewichten beispielsweise Nestlé und Roche leicht zu, während Novartis vergleichsweise deutlicher im Minus liegen. Uneinheitliche Kursentwicklungen bzw. «stock picking» sei typisch für eine Konsolidierungsphase, so Marktbeobachter. Neue Impulse werden von den heute Nachmittag zur Publikation anstehenden US-Makrodaten erwartet. Unter anderem das BIP, die Arbeitskosten und der Einkaufsmanager-Index könnten neue Impulse bringen.


Der SMI legt bis um 12.00 Uhr 0,04% auf 5’935,02 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,06% auf 887,32 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10% auf 5’094,69 Punkte.


Aus charttechnischer Sicht sei der Markt überkauft. Entsprechend sei eine Korrektur bis auf ein Niveau von 5’800 oder gar bis 5’500 Punkte im SMI möglich. Auf dem Weg nach oben stösst der SMI bei 6’020 Punkten auf Widerstand, so Marktbeobachter.


Unter den SMI-/SLI-Titeln fallen erneut Clariant (+6,8%) auf, die an die Vortagesgewinne nach der Publikation der H1-Zahlen anschliessen können. Die Titel sind von der Bank Vontobel und der BNP Paribas zudem auf «Buy» bzw. «Outperform» hochgestuft worden. Zudem erfolgten auch einige Kurszielerhöhungen.


Givaudan (+2,6%, H1-Zahlen nächste Woche), Lonza (+2,3%), Kühne+Nagel (+1,4%), Petroplus (+1,3%, Zahlen ebenfalls nächste Woche) und Syngenta (+1,0%) legen auch etwas deutlicher zu. Hingegen geben die ebenfalls zyklischen Swatch (-2,2%), Logitech (-1,3%), Adecco (-1,3%) und Richemont (-1,1%) nach.


Aus der Finanzbranche avancieren Julius Bär (+1,9%), ZFS (+1,2%, Zahlen nächste Woche) und CS (+1,0%). Abgaben erleiden Swiss Re (-1,0%, Zahlen ebenfalls nächste Woche), Swiss Life (-0,5%) oder Bâloise (-0,5%). UBS (-0,3%) stehen weiter im Fokus der Anleger. Auf den Nachmittag ist eine erneute Telefonkonferenz der im US-Rechtsstreit involvierten Parteien angesetzt.


Unter den defensiven Werten legen Nestlé (+0,2%) etwas zu. News gibt es von Roche (+0,1%). Einerseits vermeldete der Pharmakonzern gute Studienresultate für das Medikament Lucentis bei Netzhautvenenverschluss; zudem wurde mitgeteilt, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA einen erneuten Zulassungsantrag für Actemra akzeptiert hat. Von den Lucentis-Daten wird auch Novartis (-0,5%) profitieren, da das Pharma-Unternehmen die Rechte am Medikament ausserhalb der USA besitzt.


Holcim (-0,6%) zieht die Konsequenzen aus der Verstaatlichung seiner Gruppengesellschaft in Venezuela und verkauft seine Beteiligungen in Panama, der Dominikanischen Republik und Haiti per Ende Juli an die kolumbianische Baustoffgruppe Argos für 157 Mio USD.


Ansonsten sind es vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe, die heute im Blick der Investoren sind. So hat der Bauchemiehersteller Sika (-0,5%) deutlich unter der Rezession gelitten. Die Graubündner Kantonalbank (unverändert) macht trotz schwierigen Finanzmarktbedingungen weitere Fortschritte. Auch die Beteiligungsgesellschaften Pargesa (-0,8%) und HBM Bioventures (-2,3%) haben Halbjahres- oder Quartalsresultate veröffentlicht.


Zudem hat die Bank Vontobel (+2,1%) am Vorabend die Übernahme der Schweizer Tochter der deutschen Commerzbank vermeldet und ist von der Bank Sarasin auf «Buy» sowie von Sal. Oppenheim auf «Neutral» hochgestuft worden. Cytos (+26,3%) hat gute Phase-IIb-Studienergebnisse mit einem Allergiemedikament bekannt gegeben und damit im Hinblick auf eine mögliche Partnerschaft Kursfantasien ausgelöst. (awp/mc/ps/19)

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