Time Warner bekräftigt trotz Sinkflug Prognose
Das zu den weltgrössten Medienkonzernen zählende Unternehmen steckt mitten in einem weitreichenden Umbau und trennt sich von Sparten. So liege der zum Jahresende angestrebte Börsengang der kriselnden Internet-Tochter AOL im Zeitplan, sagte Konzernchef Jeff Bewkes. Wie die Wettbewerber leidet Time Warner derzeit massiv unter der Werbeflaute infolge der Wirtschaftskrise.
TV-Geschäft lief besser
Besser als der Rest schlug sich das TV-Geschäft mit dem Nachrichtenkanal CNN und dem Bezahlsender HBO. Höhere Abo- und Lizenzeinnahmen sorgten im grössten Konzernbereich für mehr Umsatz und Gewinn als ein Jahr zuvor. Im Filmgeschäft (Warner Brothers) und bei den Magazinen («Time», «Fortune» und «People») fielen die Einnahmen.
AOL-Zahlen sacken erneut ab
Bei AOL sackte der Umsatz erneut um fast ein Viertel auf 915 Millionen Dollar ab. Der Betriebsgewinn fiel sogar um 28 Prozent auf 165 Millionen Dollar. Zur Vorbereitung des Börsengangs kaufte Time Warner gerade vom Internet-Konzern Google einen fünfprozentigen AOL-Anteil zurück. Die einst 100 Milliarden Dollar schwere Fusion von AOL und Time Warner war im Jahr 2001 auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie als Jahrhundert-Hochzeit gefeiert worden. Nach dem Platzen der Internet-Blase blieben gigantische Verluste, die Ehe galt als gescheitert.
Konkurrenz auch nicht besser unterwegs
Time Warners US-Konkurrent Viacom (Paramount Studios, TV-Sender MTV) hatte am Vortag ebenfalls einen erneuten Gewinneinbruch um fast ein Drittel bekanntgegeben. Auch für die Rivalen NewsCorp. von Medienmogul Rupert Murdoch und Walt Disney erwarten Experten zur Vorlage ihrer Zahlen in den nächsten Tagen gesunkene Ergebnisse.
Gewinn über den Markterwartungen
Mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn übertraf Time Warner dank massiver Einsparungen die Schätzungen der Experten. Time Warner erwartet für das Gesamtjahr weiter einen stagnierenden Gewinn. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll wie im Vorjahr bei 1,98 Dollar liegen. (awp/mc/pg/25)