Finanzinvestor steigt bei Infineon ein
Mit dieser Summe könnte Apollo bis zu 29 Prozent an Infineon erwerben. Der Investor strebe einen Anteil von mindestens 15 Prozent an. Geplant sei ein Bezugspreis von 2,15 Euro (Xetra-Schluss: 2,580). Von Infineon war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Aktie legt nachbörslich zu
Infineon-Aktien legten am Donnerstagabend nachbörslich bei Lang & Schwarz um 2,32 Prozent auf 2,64 Euro zu. «Die Kapitalerhöhung kommt nicht unerwartet», sagte ein Börsianer. Das Volumen erscheine zwar etwas hoch, allerdings sei die Garantie durch Apollo positiv zu werten. «Immerhin dürfte Infineon damit erst einmal aus dem Schneider sein.» Entscheidendes Kriterium in der Beurteilung sei allerdings wie immer der Preis der Kapitalerhöhung. Im Rahmen der Kapitalerhöhung will Infineon dem Bericht zufolge seinen Altaktionären Bezugsrechte für die neuen Aktien anbieten. Anteile, die die Alteigner nicht kaufen, greift Apollo ab ? und könnte damit grösster Aktionär werden.
Werben für Apollo
Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley und Vorstandschef Peter Bauer hatten sich laut «FTD» in den vergangenen Tagen für Apollo starkgemacht. Mit der hohen Summe sichere sich Infineon einen Kapitalpuffer für schwere Zeiten. Infineon hatte zwar im ersten Halbjahr bei einem Umsatz von 1,6 Milliarde Euro einen Nettoverlust von 662 Millionen Euro geschrieben, zuletzt allerdings einen operativen Gewinn in Aussicht gestellt. Noch vor zweieinhalb Jahren hatte sich Kley gegen Avancen von Private-Equity-Fonds heftig gewehrt.
Untypisches Investment
Der Einstieg Apollos wäre dem Bericht zufolge eines der grössten finanziellen Engagements von Finanzinvestoren bei deutschen Unternehmen in den vergangenen Monaten. Für Apollo ist ein Kauf von Infineon-Aktien ein untypisches Investment. Die Amerikaner agieren derzeit wie ein Hedge-Fonds und erwerben vor allem Kredite von Krisenfirmen zum Discountpreis, oft mit dem Ziel, die Eigner hinauszudrängen. (awp/mc/ps/36)