EU-Eröffnung: Verluste – Übersee-Börsen belasten

«Aus technischer Sicht sind die Börsen weltweit angeschlagen – ganz wichtig wird aber der Start der Berichtssaison in den USA, der die Richtung vorgeben wird», sagte ein Händler. Der Aluminiumkonzern Alcoa läutet diese am Abend traditionell ein. Analyst Alexandre Le Drogoff von Aurel BGC geht davon aus, dass der Abwärtstrend noch eine Weile anhalten wird. «Wir werden irgendwann auch wieder eine leichte Erholung sehen, aber vorerst könnten die Kurse erstmal weiter fallen. Mit sinkender Risikobereitschaft dürften dann wieder die defensiveren Branchen gefragt sein.


Ölaktien verbilligten sich, nachdem die Ölpreise am Mittwoch ihre Talfahrt erneut fortgesetzt haben und in Richtung 62 US-Dollar sanken. Repsol-YPF verloren 1,34 Prozent auf 15,825 Euro. Eni gaben 0,87 Prozent auf 15,89 Euro ab. Die am Börsenplatz in London gelisteten Titel von Royal Dutch Shell büssten 0,82 Prozent auf 1.445,00 Pence ein. Jüngste Lagerdaten des American Petroleum Institute (API) hatten die Ölpreise bereits am Dienstagnachmittag deutlich unter Druck gesetzt. Den Daten zufolge erhöhten sich die Bestände an Ölprodukten. Dies lässt nicht auf eine Erholung der Ölnachfrage schliessen, hiess es am Markt. Am Nachmittag werden die entsprechenden Daten des US-Energieministeriums veröffentlicht. Diese könnten ebenfalls auf eine nach wie vor gedämpfte Nachfrage deuten. In London sackten zudem die Aktien von Tullow Oil mit minus 4,10 Prozent auf 854,00 Pence an das Ende im «Footsie». Der Konzern rechnet mit sinkenden Umsätzen für das erste Halbjahr.


Papiere von Minenbetreibern zählten dagegen zu den grössten Gewinnern. Rio Tinto , BHP Billiton und Randgold Resource sprangen an die «Footsie»-Spitze mit Aufschlägen von bis zu eineinhalb Prozent.


In London verbilligten sich ausserdem einige Banken-Aktien wie die von Barclays und Royal Bank of Scotland (RBS) Grossbritanniens Finanzminister Alistair Darling will einen Entwurf vorlegen zur Vermeidung von erneuter Kreditknappheit bei Banken. Die Vorlage dürfte den Aufbau von Kapitalreserven sowie eine permanente Kontrolle der Aktivitäten der Kreditinstitute vorsehen.


In Zürich rückten Holcim ins Rampenlicht. Die Papiere waren mit einem Abschlag von 3,68 Prozent auf 56,30 Franken zweitschwächster Wert im Swiss-Market-Index (SMI) . Der schweizerische Zementhersteller sieht noch kein Ende der Krise. Bis Ende Mai sei keine Umkehr sichtbar gewesen, teilte der Konzern mit. Das laufende Jahr werde sich daher schwierig gestalten. Bei der bevorstehenden Kapitalerhöhung rechnet Holcim zudem mit einem Bruttoerlös von 2,1 Milliarden Schweizer Franken (1,38 Mrd Euro). Der Bezugspreis wurde mit 42 Franken je neuer Namensaktie festgelegt.  (awp/mc/pg/06)

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