US-Schluss: Gewinne – «Window Dressing», Öltitel gesucht
«Die meisten Fondsmanager haben wohl haben noch bei einigen Papieren zugegriffen, die in den vergangenen Monaten gut gelaufen waren», sagte Tom Schrader, Aktienhändler bei Stifel Nicolaus Capital Markets in Baltimore.
Der Dow Jones beendete den Handel 1,08 Prozent höher bei 8.529,38 Zählern und machte damit seine Verluste vom Freitag wieder wett. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,91 Prozent auf 927,23 Zähler. Belastet von Verlusten bei den Titeln der Biotech-Firma Biogen Idec legten Technologiewerte ausserhalb des Dow indes weniger stark zu. So gewann an der Technologiebörse NASDAQ der Composite-Index lediglich 0,32 Prozent auf 1.844,06 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,25 Prozent auf 1.483,83 Punkte nach oben.
Da von Unternehmensseite kaum Nachrichten vorlagen, richtete sich der Hauptfokus der Anleger laut Marktteilnehmern auf die Urteilsverkündung gegen den Schwindler Bernard Madoff. Der US-Milliardenbetrüger ist zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 71-jährige Ex-Broker hatte mit einem rund 65 Milliarden US-Dollar schweren Schneeball-System weltweit tausende Anleger geschädigt.
Rohstoffwerte profitierten indes vom wieder anziehenden Ölpreis. So stiegen die Papiere von ExxonMobil um 2,22 Prozent auf 70,58 Dollar und die Titel von Chevron Corp. rückten um 1,41 Prozent auf 66,88 Dollar vor. Der Preis für das «schwarze Gold» hatte seinen Rückzug der Vorwoche beendet und um mehr als ein Prozent zugelegt. Ein erneuter Anschlag auf eine Ölförderanlage in Nigeria habe den Ölpreis nach oben getrieben, sagten Händler. Der Mineralölkonzern Royal Dutch Shell habe daher die Förderung im Westen des Nigerdeltas teilweise eingestellt.
Unter den grossen Technologiewerten gewannen die Aktien von Microsoft 2,10 Prozent auf 23,86 Dollar. Vor der Präsentation des neuen Betriebssystems Windows 7 äusserten sich Analysten positiv zu den Titeln des Software-Herstellers. Die Experten der Deutschen Bank etwa hoben ihr Ziel für die Papiere von 22,00 auf 30,00 Dollar an. Rechner, auf denen das Vorgängersystem Vista laufe, könnten ohne grosse Anforderungen an die Hardware auf Windows 7 aufgerüstet werden, so dass kein neuer PC gekauft werden müsse. Gleichwohl profitierten auch die Papiere des Computerkonzerns Hewlett-Packard von der guten Stimmung am Markt. Sie stiegen an der Dow-Spitze um 3,64 Prozent auf 38,98 Dollar, und die Titel von United Technologies verteuerten sich um 1,78 Prozent auf 52,47 Dollar.
Alcoa-Titel verbilligten sich aber um 2,97 Prozent auf 10,44 Dollar. und waren damit der einzige Verlierer im Dow. Die Analysten von FBR Capital Markets hatten die Titel des Aluminiumproduzenten von «Market Perform» auf «Underperform» abgestuft. Mit dem jüngsten Anstieg des Aktienkurses seien mögliche Verbesserungen in den Fundamentaldaten der Branche bereist mehr als adäquat eingepreist, hiess es zur Begründung.
Papiere von Biogen Idec wiederum sackten um 5,49 Prozent auf 47,32 Dollar ab, nachdem ein weiterer Patient nach Einnahme des Mittels «Tysabri» eine potenziell tödliche Hirninfektion erlitten hatte. Das wäre der zehnte Patient, der durch die Einnahme des Multiple-Sklerose-Mittels geschädigt wurde. (awp/mc/ps/32)