Quadrant: Fondsmanager ficht UEK-Verfügung an
Lehner, der ehemalige Pensionskassen-Manager der Stadt Zürich, wehrt sich in einer Stellungnahme gegen das «völlig ungenügende» Übernahmeangebot des Beteiligungsvehikels Aquamit. Er sei «empört», dass die UEK «nicht den Mut hatte, ihren früheren Entscheid zu korrigieren.» Lehner vertritt als Fondsmanager mehr als 5% der Quadrant-Anteile, wie er gegenüber AWP sagte.
UEK erachtet Übernahmeangebot als rechtens
Die UEK hatte am 2. Juni 2009 entschieden, dass das unter der Federführung von vier Quadrant-Verwaltungsräten lancierte Übernahmeangebot den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Diesen Entscheid bestätigte sie am 16. Juni nach einer Einsprache Lehners. Lehner hatte «schwerwiegende Bewertungsfehler» und «gravierende Verstösse» gegen aktien- und börsenrechtliche Bestimmungen aufgezeigt.
Insidergeschäfte?
Lehner kann nicht nachvollziehen, dass die UEK ferner frühere Aktientransaktionen des Quadrant-Managements nicht bemängelte. So haben Lehner zufolge zwei Mitglieder des Verwaltungsrats, welche die Übernahmetransaktion lanciert hatten, am 6. Februar 78’235 bzw. 63’056 Quadrant-Aktien zu 44 bzw. und 44,70 CHF pro Aktie erworben – also während der Anbahnungsphase des Geschäfts. Diese Aktien hätten die beiden VR-Mitglieder später mit einem Gewinn von 5,5 Mio bzw. 4,4 Mio CHF in die Aquamit eingebracht, ohne dem Markt ihre Absichten offenzulegen.
NR Kaufmann reicht Interpellation ein
Politischen Sukkurs hat Lehner unlängst vom SVP-Nationalrat Hans Kaufmann erhalten. Dieser reichte am letzten Montag eine Interpellation ein, die von 15 Parlamentariern mitunterzeichnet wurde. Diese richtete sich mit der Frage an den Bundesrat, warum die UEK eine Ungleichbehandlung von Aktionären zulasse. Im Rahmen des seit Mittwoch laufenden Übernahmeangebotes werden den Publikumsaktionären 86 CHF je Aktie offeriert. Ausgewählte Grossaktionäre wurden mit 104,50 CHF je Aktie bedacht; die eigenen Aktien liessen sich die Quadrant-Gründer gar mit 114,50 CHF je Aktie vergüten. (awp/mc/ps/21)