Lufthansa muss für AUA-Übernahme Einschnitte hinnehmen
Dies berichtet der Wiener «Kurier» (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Brüsseler Kreise. Es genüge nicht, Mitbewerbern zusätzliche Start- und Landerechte zu geben. Die Lufthansa müsse die Flugkapazitäten reduzieren, schreibt die Zeitung. Die AUA-Übernahme wird noch bis 1. Juli bei der EU-Kommission geprüft. Die Lufthansa wollte den Bericht am Donnerstag nicht kommentieren. Im Übernahmeangebot hatte sie sich lediglich verpflichtet, wirtschaftlich akzeptable Auflagen der Kartellbehörden hinzunehmen. Welche Auflagen akzeptabel sind, will die grösste deutsche Airline dabei jedoch selbst entscheiden.
Modell Stiftungslösung
Dem «Kurier» zufolge stehen auch die Verkehrsrechte für die AUA ausserhalb der EU auf wackeligen Füssen. Voraussetzung etwa für Flüge nach Russland ist eine österreichische Mehrheit an der AUA, denn die Verkehrsrechte sind zwischen Russland und Österreich ausgehandelt worden. Die Lufthansa versucht über eine Stiftungslösung zu erreichen, dass die AUA diese Rechte AUA weiter nutzen kann. Ein solches Modell hatte bereits bei der Übernahme der Schweizer Swiss funktioniert.
EU könnte AUA Moskau-Verbindungen streichen
In Brüssel wird laut «Kurier» bezweifelt, dass Drittstaaten wie Russland die Stiftung akzeptieren. Wenn die Russen die österreichische Kontrolle über die AUA überprüften und die Stiftungslösung in Zweifel zögen, werde es «sehr eng», zitiert die Zeitung Brüsseler Kreise. Schliesslich sei zu erwarten, dass bereits die EU der AUA Moskau-Verbindungen streiche, um den Wettbewerb zu sichern. Würden der AUA die Flügel allerdings zu kräftig gestutzt, habe sie nicht mehr den Wert, von dem die Lufthansa bei ihrem Übernahmeangebot ausgegangen war. (awp/mc/ps/17)